Griechen der Spionage für Türkei beschuldigt
13. Dezember 2020"Die Behörden haben ihre Arbeit gemacht", sagte der griechische Regierungssprecher Stelios Petsas dem Athener Fernsehsender Alpha und bestätigte damit eine Mitteilung der Polizei vom Vorabend. Darin hieß es, dass die Behörden gegen die beiden griechischen Staatsbürger, die auf der südöstlichen Insel Rhodos arbeiten, Anklage wegen Spionage erheben. In griechischen Medien hieß es, die beiden hätten für die Türkei spioniert.
Die Festnahme könnte zu weiteren Spannungen zwischen Griechenland und der Türkei führen. Einer der Verhafteten ist nämlich Mitarbeiter und Dolmetscher des türkischen Generalkonsulats auf Rhodos. Er ist zwar griechischer Staatsbürger, gehört aber einer moslemisch-türkischen Minderheit an, die im Nordosten Griechenlands lebt, wie Medien weiter berichteten.
Auch der zweite Verhaftete gehört dieser Minderheit an. Er arbeitete auf einer Fähre, die zwischen Rhodos und Kastelorizo pendelt und soll Informationen über die Bewegungen der griechischen Streitkräfte in der Ägäis an den Mitarbeiter des Konsulats der Türkei geliefert haben.
In der Region südlich von Rhodos und Kastelorizo ist die Lage seit Monaten äußerst angespannt. Ein türkisches Schiff suchte dort bis vor wenigen Tagen nach Erdgas. Die Türkei argumentiert, dass die erkundeten Zonen zum türkischen Festlandsockel gehören. Zudem hätten kleine griechische Eilande, aber auch große Inseln wie Kreta und Rhodos nur sechs Seemeilen Hoheitsgewässer und keinen Festlandsockel. Die EU hat die Argumentation und die Aktionen der Türkei scharf kritisiert.
uh/haz (afp, rtr, dpa)