1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Zwei arabische Spione in der Türkei gefasst

19. April 2019

Die Behörden des Landes wollen klären, ob die beiden Männer in die Ermordung des saudi-arabischen Regierungskritikers Jamal Khashoggi in Istanbul verwickelt sind. Die Eiszeit zwischen Ankara und Riad dürfte fortdauern.

https://p.dw.com/p/3H6AH
Die Ermordung des saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi wirft weiter lange Schatten (Foto: Privat)
Die Ermordung des saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi wirft weiter lange Schatten Bild: Privat

Mehr als sechs Monate nach dem Mord an dem saudi-arabischen Journalisten und Regierungskritiker Jamal Khashoggi in Istanbul hat die Türkei zwei angebliche arabische Spione festnehmen lassen. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, die Männer seien auf Anordnung des Istanbuler Staatsanwalts inhaftiert worden. Man prüfe, ob die Verdächtigen Verbindungen zum Mord an Khashoggi hätten. Der regierungsnahe Sender TRT berichtete, die Männer hätten gestanden, für die Vereinigten Arabischen Emirate in der Türkei Araber ausspioniert zu haben.

Sechs Monate lang beobachtet

Ein Behördenvertreter ergänzte, einer der beiden Männer sei im Oktober 2018 einige Tage nach der Ermordung Khashoggis eingereist, der andere etwas später. Die Verdächtigen seien sechs Monate lang beobachtet und schließlich am Montag festgenommen worden. "Es ist möglich, dass sie versucht haben, Informationen über in der Türkei lebende Araber zu sammeln." Das türkische Innenministerium lehnte einen Kommentar ab, auch beim Außenministerium der Vereinigten Arabischen Emirate war keine Stellungnahme zu erhalten.

Istanbul Saudischer Journalist Khashoggi betritt Konsulat von Saudi-Arabien
Das letzte Foto, das Khashoggi lebend zeigt: Der Journalist betritt am 2. Oktober 2018 Saudi-Arabiens Konsulat in IstanbulBild: Reuters TV

Khashoggi war am 2. Oktober im saudi-arabischen Konsulat im Istanbuler Stadtviertel Besiktas getötet worden. Die türkischen Behörden machen ein aus Saudi-Arabien angereistes Mordkommando dafür verantwortlich. Der türkische Präsident Recep TayyipErdogan hatte mehrfach betont, "höchste Kreise" seien involviert. Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman wird auch international verdächtigt, die Tat in Auftrag gegeben oder zumindest von ihr gewusst zu haben. Dies weist die Führung in Riad kategorisch zurück.

sti/kle (afp, dpa)