Zwei Riesenpandas in Berlin eingetroffen
24. Juni 2017Die Pandabären wurden in Schönefeld von einem Empfangskomitee begrüßt. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller und der chinesische Botschafter Shi Mingde standen bereit, als das Frachtflugzeug der Lufthansa mit den Tieren landete. Zwei Piloten schwenkten die deutsche und die chinesische Flagge. Die Feuerwehr begrüßte das Flugzeug mit einer Wasserdusche. Die Maschine war am Freitag in der zentralchinesischen Metropole Chengdu gestartet.
Bürgermeister Müller sagte: "Wir freuen uns, dass Berlin nun um eine Attraktion reicher ist. Pandas sind etwas Besonderes und sie gehören nach Berlin. Nach dem Tod von Bao Bao im Jahr 2012 hatte man das Gefühl: Da fehlt was." Botschafter Shi Mingde betonte: "Pandas haben in China praktisch den Status eines Nationalschatzes. Ein China ohne Pandas ist schlicht nicht vorstellbar, daher haben der Erhalt und Schutz der Tiere höchste Priorität."
Der "Panda Garden" wartet
Die Flugreise verbrachten die Pandas in 550 Kilogramm schweren Boxen, die über eine besondere Ausstattung verfügen. Die Kisten waren schon im April bei einem Transport von zwei Pandas in die Niederlande erfolgreich im Einsatz.
Nach ihrem langen Flug werden die Tiere, die mit Pfleger, Tierarzt und einem Bambus-Vorrat anreisten, in den Berliner Zoo gebracht. Dort beziehen sie ein neues Gehege mit chinesischen Pavillons, roten Laternen und einem Kletterspielplatz. Der neun Millionen Euro teure "Panda Garden" wurde für sie neu errichtet. Im Zoo angekommen, werden die Bären sofort in ihren Ställen untergebracht. "Dann lässt man sie in Ruhe, damit sie sich eingewöhnen", erklärt der zuständige Tierarzt Alexander Ochs. Der Berliner Zoo hofft, dass das Bären-Paar sechs Jahre nach dem Tod des beliebten Eisbären Knut zu einem neuen Publikumsmagneten wird.
Die tapsigen schwarz-weißen Pandas stammen aus der Zuchtstation in Chengdu im Südwesten Chinas. Beide haben dann in ihrer neuen Heimat auch bald Geburtstag: Weibchen "Meng Meng" wird am 10. Juli vier Jahre alt, Männchen "Jiao Quing" wird am 15. Juli sieben Jahre alt.
Die beiden Bären sind aber nur geliehen, da Pandas sowie ihr Nachwuchs grundsätzlich chinesisches Staatseigentum bleiben. China verlangt eine Leihgebühr von 920.000 Euro pro Jahr. Das Geld fließt in den Schutz von Pandas und die Forschung. Die Kooperation mit dem Berliner Zoo läuft über 15 Jahre.
Am 5. Juli besuchen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Chinas Präsident Xi Jinping die Tiere. Danach werden die Pandas der Öffentlichkeit präsentiert. Der Berliner Zoo zeigt dann als einziger Tierpark in Deutschland Pandas und hofft bereits auf Nachwuchs.
kle/ust (dpa, afp)