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Zwei Wohnungsriesen gehen zusammen

25. Mai 2021

Deutschlands größter Immobilienkonzern will den zweitgrößten schlucken. Zusammen besäßen sie 500.000 Mietwohnungen. Was bedeutet das für die Mieter?

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Bonn Vonovia Wohnblock
Bild: picture alliance /

Die Konzerne Deutsche Wohnen und Vonovia haben sich auf einen Zusammenschluss geeinigt. Sollten die Kartellbehörden zustimmen, entstünde durch den Zusammenschluss Europas größter Konzern für Wohnimmobilien. 

53,03 Euro je Aktie will Vonovia will den Aktionären der Deutschen Wohnen im Wege eines freiwilligen Übernahmeangebots bieten. Damit müsste der Marktführer rund 18 Milliarden Euro für den kleineren Konkurrenten ausgeben. Es ist bereits der dritte Versuch der Vonovia, die Deutsche Wohnen zu übernehmen.

Die Berliner Politik umgarnen

Die beiden größten deutschen Vermieter bringen es zusammen auf mehr als eine halbe Million Wohnungen. Die gemeinsamen Immobilien werden auf knapp 90 Milliarden Euro beziffert, das Unternehmen soll dann den Namen Vonovia SE führen. Der Sitz soll in Bochum bleiben, der Konzern aber auch aus Berlin geführt werden.

Proteste gegen "Verdrängung und Mietenwahnsinn" in Berlin
Proteste gegen "Verdrängung und Mietenwahnsinn" in BerlinBild: picture-alliance/dpa/S. Steinach

Mehr als 150.000 Wohnungen des künftigen Unternehmens liegen in der Hauptstadt. Der Berliner Senat um den Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat stark mit steigenden Mieten und Privatisierungen zu kämpfen.

Deshalb versucht Vonovia-Chef Rolf Buch die Politik mit Zugeständnissen auf seine Seite zu ziehen und bietet einen "Zukunfts- und Sozialpakt Wohnen" an. Demnach sollen in den nächsten drei Jahren die Mieten in Berlin maximal um ein Prozent pro Jahr steigen, in den darauf folgenden beiden Jahren nicht stärker als die Inflationsrate. Zudem bieten Vonovia und Deutsche Wohnen dem Stadtstaat an, "eine signifikante Anzahl an Wohnungen" aus ihren Beständen zu kaufen.

Vonovia-Chef Rolf Buch
Vonovia-Chef Rolf Buch Bild: picture-alliance/SvenSimon/M. Ossowski

Kartellrechtliche Bedenken hätte die beiden Fusionspartner wohl nicht zu befürchten, da der weitaus größte Teil der Mietwohnungen in Deutschland dem Staat, Kommunen oder privaten Vermietern gehört.

rb/fw (AFP, dpa, Reuters)