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Zweite Anklage gegen US-Präsidentensohn Hunter Biden

8. Dezember 2023

Der Sohn von US-Präsident Joe Biden soll über Jahre Steuern hinterzogen haben. In der Anklageschrift heißt es, der 53-Jährige habe, anstatt Steuern zu zahlen, Millionen für einen "extravaganten Lebensstil" ausgegeben.

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Hunter Biden
US-Präsidentensohn Hunter Biden (Archivbild)Bild: Julia Nikhinson/REUTERS

Hunter Biden ist vor einem US-Bundesgericht in Los Angeles wegen Steuerhinterziehung angeklagt worden. Dem Justizministerium zufolge soll Biden vier Jahre lang Steuern in Höhe von insgesamt 1,4 Millionen Dollar hinterzogen haben. Er wurde in neun Anklagepunkten angeklagt - drei Kapitalverbrechen und sechs Steuervergehen - und muss im Falle einer Verurteilung mit einer Höchststrafe von 17 Jahren Gefängnis rechnen, so das Ministerium.

In der 56 Seiten langen Anklageschrift aus Kalifornien heißt es, Biden habe Millionen von Dollar für einen extravaganten Lebensstil ausgegeben, anstatt Steuerrechnungen zu bezahlen. Die Anklageschrift listet in aller Ausführlichkeit delikate Ausgaben auf, etwa für Sexclubs, Drogen und Frauen. Als Vorstand eines ukrainischen Industriekonglomerats und eines chinesischen Private-Equity-Fonds habe er gut verdient.

Hunter Biden - seit längerem im Visier der US-Justiz

Es ist das zweite Verfahren gegen Hunter Biden, der im Bundesstaat Delaware bereits wegen illegalen Waffenbesitzes angeklagt ist. Die Verfahren belasten den Wahlkampf seines Vaters Joe Biden, der im kommenden Jahr erneut als Kandidat der Demokraten zur US-Präsidentschaftswahl antreten will.

Der frühere Anwalt, Lobbyist und Geschäftsmann Hunter Biden hatte in der Vergangenheit schwere Drogenprobleme und arbeitet mittlerweile als Künstler in Los Angeles. Die US-Justiz ermittelt schon seit Jahren gegen ihn. Der Präsidentensohn räumte eigentlich bereits im Juni im Zuge einer Vereinbarung mit der Bundesstaatsanwaltschaft von Delaware den kurzzeitigen illegalen Besitz eines Revolvers sowie Steuervergehen ein. Im Gegenzug für ein Schuldbekenntnis in beiden Fällen sollte er nur eine milde Strafe bekommen, außerdem wäre ihm ein Prozess erspart geblieben.

Der Deal scheiterte aber im Juli, nachdem die zuständige Richterin dessen Inhalt infrage gestellt hatte. Im August ernannte US-Justizminister Merrick Garland dann einen Sonderermittler in dem Fall: Der bereits zuvor ermittelnde Staatsanwalt David Weiss bekam damit zusätzliche Befugnisse und trieb die Nachforschungen gegen Hunter Biden weiter voran.

qu/uh (dpa rtr, afp)