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In oder out? Fashion in Berlin

Klaus Gehrke/Ra28. Januar 2009

Prachtstraßen gibt es in der Hauptstadt einige, auf denen flaniert werden kann; doch reicht der Berliner Chic an den von Paris heran?

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Mode des Berliner Labels Miroike bei der Fashion Week 2008.Bild: AP

Mode wurde noch zu Kaisers Zeiten in Berlin nicht allzu groß geschrieben. Das änderte sich erst nach dem Ersten Weltkrieg: als die politischen Wirren um die Macht in der Weimarer Republik vorbei waren, konnte die Stadt in den sogenannten "Goldenen Zwanzigern" zur aufregendsten Metropole Europas aufsteigen. Hier wurde Kunst, Musik und auch Mode gemacht. Zwar entstanden nicht unbedingt Welttrends, dennoch gaben die modischen Ideen aus Berlin wichtige Impulse für die Branche in der gesamten Republik.

Schluss mit Chic

Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten endete diese innovative Ära in der Hauptstadt; was folgte, war modische Langeweile ohne Extravaganzen. Und nach 1945 hatten die Berliner andere Sorgen, als sich um Mode zu kümmern. Zwar flackerte das einstige Modebewusstsein in den 50er Jahren noch einmal auf; doch nach der Teilung machte Berlin eher mit Politik, Protest und Partei auf sich aufmerksam; Modeschöpfer und Designer spielten da eine untergeordnete Rolle - in West wie Ost. Mode wurde woanders gemacht.

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Kreation der Berliner Mode-Designerin Anuschka HoevenerBild: Jan Windszus

Zurück zu alter Größe?

Der Fall der Mauer und die Wiedervereinigung von Stadt und Land ließ wieder Hoffnungen in der Berliner Modebranche aufkeimen; mittlerweile gibt es in der Stadt neun Modeschulen, und alljährlich findet dort die "Fashion Week" statt; alles größzügig gefördert vom Berliner Senat. Reicht das aber aus, um in der internationalen Liga der Modemetropolen mitzuspielen, in denen Paris, Mailand oder New York ganz vorne liegen? Ist Berlin wieder eine bedeutende Modestadt?