Zyklon "Chido" verwüstet Mayotte im Indischen Ozean
Es war der stärkste Wirbelsturm in der Region seit fast einem Jahrhundert: Der Zyklon "Chido" hat auf der Inselgruppe Mayotte eine Spur der Zerstörung hinterlassen. Es werden hunderte Todesopfer befürchtet.
Massive Zerstörung
Das ganze Ausmaß der Katastrophe ist noch völlig unklar. Der Zyklon "Chido" brach mit der Gewalt von über 220 Kilometern pro Stunde über das französische Überseedepartement im Indischen Ozean herein und hinterließ vor allem in den ärmeren Gebieten mit instabilen Behausungen massive Verwüstungen.
Gestrandet
Das Schiff "Karihani" ist nach dem Zyklon Chido zwischen Trümmern in Mamoudzou gestrandet. Die örtlichen Behörden befürchten, dass durch den Wirbelsturm "mehrere hundert" Menschen getötet wurden, möglicherweise auch "wenige tausend". Insgesamt leben etwa 310.000 Menschen auf der Inselgruppe zwischen Mosambik und Madaskar.
Schulen verwüstet
Ein zerstörtes Klassenzimmer der Cavani-Grundschule in der Hauptstadt Mamoudzou. Tausende Haushalte sind ohne Strom, auch die Wasserversorgung und das Telefonnetz sind gestört. Blockierte Straßen schneiden zudem einige Gebiete von der Außenwelt ab.
Hilfe von der Armee
Soldaten der französischen Armee wenden sich mit Instruktionen an die Bevölkerung. Der örtliche Präfekt François-Xavier Bieuville berichtet, dass etwa 10.000 Menschen in 120 Notunterkünften untergebracht wurden. Auf Facebook teilte die Präfektur mit, Mayotte habe seit 90 Jahren keinen so zerstörerischen Zyklon erlebt: "Viele von uns haben alles verloren".
Blick auf Trümmer
Ein Soldat verschafft sich einen Überblick über die Katastrophe. Geborgen wurden bisher erst einige wenige Tote; rund 250 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt.
Hilfe ist unterwegs
Im französischen Orleans wird ein Frachtflugzeug der Armee mit Hilfsgütern für die Menschen in Mayotte beladen. Präsident Emmanuel Macron sagte bei einem Treffen mit Papst Franziskus: "Ich möchte an unsere Mitbürger auf Mayotte denken, die in den vergangenen Stunden das Schlimmste erlebt haben, und von denen einige alles verloren haben, ihr Leben verloren haben."
"Chido" zieht weiter
Die Aufräumarbeiten werden wohl Wochen in Anspruch nehmen. Unterdessen bahnte sich "Chido" seinen Weg weiter nach Mosambik auf dem afrikanischen Festland. Der Sturm erreichte dort eine Geschwindigkeit von bis zu 240 Kilometern pro Stunde.