Zyklon "Tauktae" fegt über Westen Indiens
18. Mai 2021"Tauktae" prallte - vom Arabischen Meer kommend - mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 185 Stundenkilometern auf die Küste des westindischen Bundesstaates Gujarat. Der Wetterdienst meldete bis zu drei Meter hohe Sturmfluten in einigen Regionen. Das ganze Ausmaß der Schäden durch den Zyklon ist noch völlig unklar, wie ein Behördensprecher mitteilte. Bislang kamen mindestens 20 Menschen ums Leben.
Auf hoher See vor Mumbai geriet ein Schiff durch starke Winde in Seenot. Rund 127 Menschen werden vermisst. Die indische Marine startete eine Such- und Rettungsaktion, bei der bislang 146 Passagiere gerettet wurden.
Der Wirbelsturm erschwert zusätzlich Indiens verzweifelten Kampf gegen das Coronavirus: Zehntausende Menschen, darunter auch COVID-19-Patienten in Krankenhäusern, mussten von der Küste ins Landesinnere verlegt werden. Insgesamt wurden 150.000 Menschen vorsorglich aus ihren Häusern in Notunterkünfte gebracht. Die Corona-Impfungen wurden für zwei Tage ausgesetzt.
Ein Mitarbeiter der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung sagte: "Dieser Zyklon ist ein schrecklicher doppelter Schicksalsschlag für Millionen Menschen in Indien, deren Familien bereits durch rekordhohe COVID-Infektionen und Todesfälle heimgesucht worden sind. Viele Familien halten sich gerade so knapp über Wasser." Experten sprechen vom schwersten Sturm in Westindien seit 30 Jahren.
Im Mai 2020 waren durch den Zyklon "Amphan" mehr als 110 Menschen ums Leben gekommen. Er hatte im Osten Indiens und in Bangladesch eine Spur der Verwüstung hinterlassen.
se/ml (afp, ap, dpa, rtr)