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DW wehrt sich erfolgreich gegen Zensur in Russland

Seit dem 4. März sind die DW-Webseiten in allen Sprachen in Russland blockiert. Doch die Zahlen zeigen, dass die Nutzenden in Russland weiterhin ihren Weg zu den DW-Angeboten finden.

Symbolbild Deutsche Welle Logo
Bild: Marius Becker/dpa/picture alliance

Dies ist der mehr als 10-jährigen Erfahrung der DW bei der Umgehung von Zensur durch autoritäre Regime zu verdanken.

Trotz der zahlreichen Maßnahmen, mit denen die russische Regierung die Bevölkerung vom Zugang zu freiem, unabhängigem Journalismus abschneidet, verzeichnet die russischsprachige Seite der DW sowohl aus Russland als auch aus dem Rest der Welt einen deutlichen Anstieg der Nutzerzahlen. Im Vergleich zu den fünf Monaten vor dem Krieg in der Ukraine ist der Website Traffic auf der Seite um 120 Prozent und der Traffic aus Russland sogar um 24 Prozent gestiegen. Dies wäre ohne die Tools und Strategien zur Umgehung von Zensur, mit denen die DW seit 10 Jahren arbeitet, nicht möglich gewesen.

Dieser Trend zeigt sich auch bei den russischen Social-Media-Angeboten der DW. Die Facebook-Seite ist seit dem 4. März ebenfalls blockiert und verzeichnet einen Anstieg der Besucherzahlen um 370 Prozent im Vergleich zu den fünf Monaten vor dem Krieg. Die Facebook-Seite hat einen Anstieg von Followern aus der ganzen Welt zu verzeichnen, was ein deutliches Zeichen für das globale Interesse an den DW-Angeboten ist.

"Diese Zahlen sind ein Beweis dafür, dass unsere Maßnahmen zur Umgehung von Zensur und unsere Distributionsstrategie funktionieren", sagt Guido Baumhauer, DW-Geschäftsführer für Distribution, Marketing und Technik. "Seit der Schließung unseres Moskauer Büros am 4. Februar ist es immer schwieriger geworden, unser Publikum in Russland zu erreichen. Deshalb freuen wir uns, dass die Bürgerinnen und Bürger Russlands jetzt, in diesem illegalen Angriffskrieg, noch stärker auf der Suche nach unabhängigen Informationen sind als noch in den Monaten vor dem Einmarsch in die Ukraine."

Zensur-Umgehung: Für die DW kein Neuland

Für die DW mit ihren 32 Sprachdiensten ist Zensur kein Neuland, da ihre Seiten in Ländern wie China und dem Iran seit mehr als zehn Jahren gesperrt sind. Seit 2012 ermöglicht die DW ihren Nutzern die Umgehung von Internetzensur mit Tools wie Psiphon, das Open-Source-Anwendungen und Proxys zur Umgehung anbietet. Seit 2019 verfügt die DW auch über eine Onion-Site im Tor-Netzwerk, die es Nutzern ermöglicht, anonym auf Webseiten im Internet zu surfen. Der beste Weg zu den DW-Inhalten bleibt aber die DW-App, mit der sich die Zensur mit nur einem Klick umgehen lässt. Natürlich haben die Nutzer auch die Möglichkeit, über verschiedene VPNs auf DW und andere Online-Angebote zuzugreifen.

"Unsere jahrelange Erfahrung kam uns bei der Umgehung der Zensur in Russland ebenso zugute wie beispielsweise in Belarus, wo wir bereits Ende Oktober 2021 zensiert wurden und den Zugang zu unserer Website in dem Land schnell sicherstellen konnten", sagt Oliver Linow, DW-Spezialist für Internetfreiheit. "Nach dem Verlust unserer Lizenz in Russland und der anschließenden Schließung unseres Moskauer Büros waren wir auch dort auf die vollständige Zensur unserer Inhalte vorbereitet. Wir haben sofort gespiegelte Webseiten über sogenannte Proxy-Server aktiviert, damit die Menschen in Russland weiterhin auf unsere russischsprachigen Inhalte zugreifen können. Und es funktioniert."

Als unabhängiger internationaler Sender bleibt die DW der Bereitstellung freier Informationen für die Bürgerinnen und Bürger Russlands und anderer Länder, die von autoritären Regimen geführt werden, verpflichtet.