Argentiniens Staatschefin klagt über "Geier-Fonds"
25. September 2014In ihrer Rede vor der UN-Generalversammlung in New York beschimpfte die argentinische Staatschefin Cristina Fernández de Kirchner die Hedgefonds zugleich als "Geier-Fonds". Sie seien nicht nur eine Bedrohung für ihr Land, sondern für die ganze Welt.
Hedgefonds wollen volle Rückzahlung
Argentinien darf nach einem Gerichtsurteil andere Gläubiger nicht bedienen, solange es seine Schulden bei New Yorker Hedgefonds nicht beglichen hat. Das Land ist deshalb zahlungsunfähig. Die Fonds hatten sich nach der Staatspleite Ende 2001 mit Anleihen eingedeckt und auf volle Rückzahlung geklagt, obwohl die meisten anderen Anleger Umschuldungen zustimmten.
Die UN hatten auf Betreiben Argentiniens und der Gruppe der 77 Entwicklungsländer bereits vor zwei Wochen mit breiter Mehrheit eine Resolution für ein Rahmenwerk zur geregelten Abwicklung von Staatspleiten verabschiedet. Die für die internationalen Anleihemärkte wichtigen Länder USA, Großbritannien und Japan stimmten jedoch gegen die Resolution.
Ehrgeizige Millionen-Pläne trotz der Pleite
Ungeachtet der aktuellen Zahlungsunfähigkeit hat die argentinische Regierung ehrgeizige und auch kostspielige Pläne. So soll im Land das höchste Gebäude Lateinamerikas gebaut werden. Wie Präsidentin Kirchner in einer Fernsehansprache mitteilte, ist in der Hauptstadt Buenos Aires ein 335 Meter hoher Wolkenkratzer geplant, in dem unter anderem Fernsehsendungen produziert werden sollen.
Die Baukosten werden auf umgerechnet gut 230 Millionen Euro geschätzt, in fünf Jahren soll der Turm fertig sein. Sollte das Projekt realisiert werden, würde der Wolkenkratzer in Buenos Aires den bisherigen Rekordhalter, den 300 Meter hohen Gran Torre in Santiago de Chile, in den Schatten stellen.
haz/ml (da, afp)