Deutsche Wirtschaft wächst weiter
6. Dezember 2013Die Konjunkturerholung in Deutschland wird sich nach Einschätzung der Bundesbank bald beschleunigen. Nach dem schwachen Winter rechnen die Bundesbank-Ökonomen für das laufende Jahr zwar nur mit einem leichten Wachstum von 0,5 Prozent. Im nächsten Jahr werde die Dynamik dann aber schon zunehmen: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde um 1,7 Prozent steigen. Für 2015 erwarten die Notenbanker sogar ein Wachstum von 2,0 Prozent.
Europas mit Abstand größte Volkswirtschaft würde damit viermal so stark wachsen wie im zu Ende gehenden Jahr und bliebe Europas Konjunkturlokomotive.
"Die deutsche Volkswirtschaft befindet sich in einem guten Zustand", sagte Bundesbankpräsident Jens Weidmann (im Bild). "Die Arbeitslosenquote ist niedrig, die Beschäftigung steigt weiter, und der Lohnanstieg normalisiert sich." Zudem seien die Zinsen niedrig.
Risiken im In- und Ausland
Deshalb gäben nicht nur private Haushalte Geld aus, sondern auch Unternehmen und Staat investierten Geld. Unterm Strich erwartet die Bundesbank deshalb, dass die Anlage-Investitionen im kommenden Jahr um 4,25 Prozent und im übernächsten Jahr sogar um satte fünf Prozent anziehen. Für das Wirtschaftswachstum bringt das erheblichen Rückenwind, da Investitionen in Anlagen beispielsweise die Produktivität steigern.
Konjunkturrisiken sieht die Bundesbank aber auch - vor allem im Ausland: Zwar hätte die EU die Staatsschuldenkrise eingedämmt, die hohe Verschuldung und die fortbestehenden Strukturprobleme machten die europäische und die globale Wirtschaft jedoch sehr krisenanfällig, so Weidmann. Aber auch im Inland bestünden Risiken: "Einige der in der Koalitionsvereinbarung in Aussicht gestellten Maßnahmen wie der Mindestlohn drohen die Leistungsfähigkeit der Arbeits- und Gütermärkte zu beschädigen."
jw/kis (dpa, rtr)