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China und Vietnam streiten um Öl

6. Dezember 2012

Die aufstrebende Wirtschaftsmacht China liegt im Streit mit vielen Nachbarstaaten. Dabei geht es vor allem um Rechte im öl- und gasreichen Südchinesischen Meer. Jetzt spitzt sich der Konflikt mit Vietnam zu.

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Chinesische Tiefwaser-Ölbohrinsel (Foto: AP)
Bild: AP

Das chinesische Außenministerium hat die Regierung des südlichen Nachbarn Vietnam aufgefordert, die Ölsuche in der Region einzustellen und chinesische Fischer nicht länger zu schikanieren. Erst anfang der Woche hatte Vietnam seinerseits die territorialen Ansprüche Chinas in der Region verurteilt und als Verletzung seiner Souveränität gebrandmarkt. Der Vorwurf: Chinesische Fischer hätten ein Unter-Wasser-Kabel für die Ölsuche des Konzerns PetroVietnam gekappt.

Das chinesische Außenministerium erklärte indessen, die Erklärung Vietnams halte den Tatsachen nicht stand. Der Vorfall habe sich außerhalb des Golfs von Tonkin nahe der chinesischen Insel Hainan ereignet. Chinas Fischerei-Schiffe dort seien zu Unrecht von vietnamesischen Kriegsschiffen vertrieben worden. Sie hätten in einem Gebiet gefischt, in dem sich die Ansprüche beider Seiten überlappten.

China hat in jüngster Zeit seine Ansprüche auf Inseln im Süden und Osten entschlossener als früher angemeldet. Streitigkeiten gibt es unter anderem mit den Philippinen, Malaysia, Taiwan, Brunei sowie Japan. Um ihre Forderungen zu unterstreichen, hat die chinesische Regierung die Seestreitkräfte des Landes massiv aufgerüstet. Im September wurde der erste Flugzeugträger in Dienst gestellt.

Das bei der Ölsuche mit Vietnam zusammenarbeitende Indien hat bereits den Einsatz von Kriegsschiffen in der Region angekündigt. Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Hong Lei, erklärte, seine Regierung sei mit Vietnam im Gespräch über die Ölsuche. Er hoffe, dass die Führung in Hanoi nicht einseitig Fakten schaffe.

hp/wl (rtr, afp)