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Herbststimmung auf dem Parkett

26. Oktober 2018

Der deutsche Aktienindex Dax, in dem die dreißig wichtigsten deutschen Aktienwerte gebündelt sind, ist auf ein Zwei-Jahres-Tief gefallen. Börsenbeobachter vermuten, dass es noch weiter abwärts gehen wird.

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Herbstspaziergang
Bild: picture-alliance/dpa/S. Kahnert

Eine schwarze Börsenwoche am deutschen Aktienmarkt hat mit erneuten Verlusten geendet. Nach der Stabilisierung vom Vortag büßte der Dax am Freitag weitere 0,94 Prozent auf 11.200,62 Punkte ein. So niedrig hatte der Leitindex zuletzt im Dezember 2016 notiert. Im Verlauf der Woche rutschte der Dax um drei Prozent ab.

"Es war eine brutale Woche an den Märkten, die weltweite Aktienschwäche hat das Vertrauen von Anlegern erschüttert", sagte Analyst David Madden vom Broker CMC Markets. Wie schon in den vergangenen Wochen hätten auch am Freitag die Angst vor steigenden US-Zinsen und aktuelle Handelsstreitigkeiten das Vertrauen der Investoren erschüttert.

Enttäuschende US-Zahlen

Die erneute Verkaufswelle an den europäischen Märkten ist auch von den enttäuschenden Quartalsergebnissen amerikanischer Großunternehmen ausgelöst worden. Darüber hinaus bereite auch der Streit um den italienischen Haushalt Anlegern weiter Kopfschmerzen, sagte Anlagestratege Miraji Othmann von der BayernLB. "Derzeit kommt einfach alles zusammen und macht die Leute pessimistisch."

An der US-Börse brachen Amazon-Aktien um gut zehn Prozent ein und steuerten auf den größten Tagesverlust seit viereinhalb Jahren zu. Der Online-Händler äußerte sich zurückhaltend zum wichtigen Weihnachtsgeschäft.

Bei der Google-Mutter Alphabet blieb das Umsatzwachstum hinter den Erwartungen zurück. Ihre Titel fielen um bis zu 5,6 Prozent auf ein Sechs-Monats-Tief von 1042,23 Dollar. Im Sog dieser beiden US-Technologiewerte gab der europäische Branchenindex 0,7 Prozent nach.

Schlechte Zahlen konnten die Europäer auch

Im Dax zählte BASF wegen eines Gewinnrückgangs zu den größten Verlierern. Die Aktien des Chemiekonzerns fielen zeitweise auf ein Zweieinhalb-Jahres-Tief von 64,33 Euro und verabschiedeten sich 0,3 Prozent im Minus bei 66,45 Euro ins Wochenende. Auf Basis der vorgelegten Zahlen seien die Gesamtjahresziele in Gefahr, sagte Analyst Markus Mayer von der Baader Helvea Bank.

In London sackten die Papiere von Rolls-Royce zeitweise um gut 14 Prozent ab. Das ist der größte Kursrutsch seit drei Jahren. Wegen Produktionsproblemen kann der Zulieferer im laufenden Jahr nicht so viele Flugzeug-Triebwerke vom Typ Trent 7000 ausliefern wie geplant.

Das brachte auch Airbus-Aktien ins Straucheln, die 2,3 Prozent verloren. Der Flugzeug-Hersteller, der selbst mit Liefer-Verzögerungen kämpft, verbaut diese Triebwerke in seinem Umsatzbringer A330neo.

dk/uh (dpa, rtr)