Deutsche Fußball-Klubs mit Transferrekord
27. Januar 2017Die Ausgaben für Spielertransfers im deutschen Fußball sind 2016 auf 576 Millionen Dollar gestiegen und haben sich damit im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Das geht aus einem Bericht des Fußball-Weltverbandes FIFA hervor. Damit belegt Deutschland bei den Ausgaben den zweiten Platz hinter England (1,37 Milliarden Dollar). Dabei profitierten die deutschen Vereine erneut vom Mega-TV-Vertrag der Engländer: Rund 222 Millionen Euro flossen allein von der Insel auf die Bundesliga-Konten. Für Spieler mit deutschem Pass wurden weltweit 188,5 Millionen Euro (plus 72,2 Prozent) überwiesen - ebenfalls so viel wie noch nie. Eingenommen haben die deutschen Klubs allerdings "nur" rund 334 Millionen Euro (minus 0,4 Prozent). Einnahme-Krösus ist Spanien (516,5 Millionen Euro/plus 49,5 Prozent).
"Beispiellose Expansion" Chinas
Der Wachstums-Weltmeister auf dem Markt heißt China. "Der Report spricht für sich. Die Geschwindigkeit der chinesischen Expansion ist beispiellos", sagte Kimberley Morris, Geschäftsführerin des FIFA-Transferabgleichungssystems TMS. Die im Reich der Mitte gestartete Großoffensive in den vergangenen zwölf Monaten war rund 420 Millionen Euro schwer. Im Vergleich zum Jahr 2015 bedeutet dies ein Wachstum von 168,2 Prozent. Binnen vier Jahren katapultierte sich China in der weltweiten Einkaufsrangliste vom 20. auf den fünften Platz.
Jeder siebte Transfer ohne Ablöse
Das TMS erfasste dabei für 2016 insgesamt 14 591 Spielerwechsel, mehr als die Hälfte der Transfers fanden in Europa (8346) statt. Weltweit wurden 4,46 Milliarden Euro investiert - Rekord und 14,3 Prozent mehr als im Kalenderjahr 2015. Am häufigsten wurden dabei brasilianische Spieler (1642) transferiert. Ablösesummen wurden nur in 14,4 Prozent aller Transfers gezahlt. In nur 1,5 Prozent der Spielerwechsel wurden Summen von mehr als fünf Millionen Dollar gezahlt.
Das Online-Transferabgleichungssystem TMS (Transfer Matching System) der FIFA gibt es seit 2010. Es soll unter anderem internationale Transfers transparenter machen und den Schutz von minderjährigen Spielern verbessern.
sn/jw (sid, dpa)