Ebola-Einsatz hat schon Leben gerettet
12. Dezember 2014Zwar hat sich die Epidemie in Westafrika zuletzt nicht so ausgebreitet wie befürchtet. Trotzdem müsse die internationale Gemeinschaft auch für neue Rückschläge gewappnet sein, warnte der deutsche Ebola-Beauftragte, Walter Lindner. Der frühere deutsche Botschafter in Kenia gibt zudem zu Bedenken, dass noch niemand genau wisse, wie sich die Fallzahlen entwickeln werden. Noch habe niemand ein Allheilmittel, und niemand könne ausschließen, dass die Zahl der Neuerkrankungen wieder nach oben geht. Gesundheitsexperten befürchten, dass es durch die vielen Familientreffen an den bevorstehenden Feiertagen zu neuen Infektionen kommen wird.
Weniger Neuinfektionen
Laut WHO starben in diesem Jahr bereits mehr als 6000 Menschen an Ebola. In den vergangenen Wochen wurden aber nicht mehr so viele neue Infektionen registriert. Deutschland hat zur Bekämpfung der Seuche mehr als 161 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Die Bundeswehr brachte 250 Tonnen Hilfsgüter in die drei besonders betroffenen Länder Liberia, Guinea und Sierra Leone.
In Liberia sind knapp drei Dutzend Freiwillige von Bundeswehr und Deutschem Roten Kreuz (DRK) im Einsatz. Sie helfen beispielsweise Krankenhäusern bei Ebola-Tests und bei der Ausbildung von einheimischen Helfern. "Das hat schon Menschenleben gerettet", sagte Lindner, der in der Hauptstadt Monrovia den Einsatz koordiniert. Dort soll in den nächsten Tagen auch ein eigenes deutsches Behandlungszentrum eröffnet werden, das ursprünglich schon Ende November seinen Betrieb starten sollte. Pro Woche gibt es in Liberia derzeit noch etwa 20 Neuinfektionen.
Keine Ebola-Kranken mehr in Mali
Dagegen gibt es im weiter nördlich gelegenen Land nach Angaben der Gesundheitsbehörden keine Ebola-Fälle mehr. Ein zuletzt wegen der Viruserkrankung behandelter Patient sei wieder "vollständig geheilt", sagte ein Vertreter des Gesundheitsministeriums. Indes stehen in Mali 26 Menschen, die mit Ebola-Kranken Kontakt gehabt haben könnten, weiter unter medizinischer Beobachtung.
Die Vereinten Nationen klagen derweil über Geldmangel im Kampf gegen die Epidemie. Bisher hätten Regierungen und andere Geber mehr als eine Milliarde US-Dollar bereitgestellt, erklärte ein Sprecher des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Hilfe in Genf. Benötigt würden aber 1,5 Milliarden Dollar. Das Geld wird für den Bau von Krankenstationen, den Kauf von Schutzanzügen und die Entsendung von Gesundheitspersonal gebraucht.
uh/gmf (dpa,afp,epd)