Festnahmen bei Gay-Pride-Parade in Kiew
17. Juni 2018Rund 5000 Menschen nahmen an der Gay-Pride-Parade teil. Etwa genauso viele Sicherheitskräfte waren im Einsatz, um Ausschreitungen zu verhindern. An der Spitze des Zugs gingen US-Botschafterin Marie Yovanovitch und die Europapolitikerin Rebecca Harms (Grüne). Auch der deutsche Staatsminister Michael Roth (SPD) war dabei.
Rund 150 Gegendemonstranten einer rechtsradikalen Gruppe blockierten die Veranstaltungsroute vor dem Beginn des "Marschs der Gleichheit". Aus der Gruppe wurden mehrere Benzinkanister auf Polizisten geworfen. Über 50 Personen seien kurzzeitig festgenommen worden, teilte die Polizei mit. Fünf Beamte mussten demnach medizinisch behandelt werden. Neben rechten Gruppierungen demonstrierten auch zahlreiche Menschen, die sich als "Verteidiger traditioneller Familienwerte" bezeichneten.
Die Parade verlief später weitgehend störungsfrei. Es wurden etwa doppelt so viele Teilnehmer wie im vergangenen Jahr gezählt. Homophobie ist in der Ukraine weit verbreitet. Anders als im Nachbarland Russland versuchen die Behörden durch die Genehmigung von Pride-Paraden Toleranz zu zeigen.
uh/HF (dpa, afp)