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Politik

Empörung über Neonazis in Dortmund

22. September 2018

Agenturfotos von den Vorfällen gibt es keine. Aber Videos, die vor allem über Twitter verbreitet wurden, sorgten für Aufregung. Neonazis marschierten durch Dortmund und riefen antisemitische Parolen.

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Symbolbild Polizei-Einsatz
Bild: Imago/Deutzmann

Nach einem rechtsextremen Aufmarsch am Freitagabend in Dortmund sind mehrere Ermittlungsverfahren gegen Teilnehmer eingeleitet worden. Das teilte die Polizei mit. Nach Angaben von Zeugen wurden auf der Kundgebung, an der etwa hundert Neonazis teilgenommen hätten, wiederholt antisemitische Parolen skandiert.

Mehrere Beobachter berichteten nach dem Umzug in Dortmund, Rechtsextreme hätten dort antisemitische Parolen skandiert, ohne dass die Polizei eingeschritten sei. Der Grünen-Politiker Volker Beck verlangte deswegen über den Nachrichtendienst Twitter eine Stellungnahme von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), in der dieser darlegen solle, was er gegen zunehmenden Antisemitismus auf den Straßen in Deutschland unternehmen wolle.

Bei den Ermittlungsverfahren geht es Polizeiangaben zufolge allerdings in erster Linie um den Einsatz von Pyrotechnik. Deswegen seien gegen mehrere, von der Polizei identifizierte Demonstranten Strafverfahren eingeleitet worden. Auch seien umfangreiche Beweismittel sichergestellt worden, hieß es. In Dortmund hat es auch in der Vergangenheit immer wieder rechtsextreme Versammlungen und Vorfälle gegeben.  

Chemnitz: Journalist angegriffen

Unterdessen wurde in der sächsischen Stadt Chemnitz während eines Aufmarschs der rechtsextremen Organisation "Pro Chemnitz" laut Polizei ein Journalist von Teilnehmern attackiert. Da der Journalist auf eine Strafanzeige verzichtete, sei schließlich von Amts wegen ein Verfahren wegen versuchter Körperverletzung eingeleitet worden. Zudem sei das Gebäude des Vereins Rothaus, das vor allem von Gruppen aus dem linken Spektrum genutzt wird, von Unbekannten mit Eiern beworfen und eine Scheibe beschädigt worden. An dieser Kundgebung beteiligten sich den Polizeiangaben zufolge rund 2000 Menschen, an einer Gegenkundgebung der Initiative "Aufstehen gegen Rassismus Chemnitz" etwa 400. Polizeieinheiten aus mehreren Bundesländern waren im Einsatz.

ml/jj (afp, twitter)