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EU-Außenbeauftragte mahnt zur Besonnenheit

12. Oktober 2015

Die Gewalt im Nahen Osten hält an. Die EU-Außenbeauftragte Mogherini hat deshalb an Israel und die Palästinenser appelliert, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Der Terror müsse gestoppt werden.

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EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini (foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/J. Warnand

Angesichts der Eskalation von Gewalt im Nahen Osten hat die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini die Konfliktparteien vor "unverhältnismäßigen Reaktionen" gewarnt. Sie habe darüber mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas am Telefon gesprochen, schrieb Mogherini beim Kurznachrichtendienst Twitter.

In den beiden Gesprächen habe sie betont, dass ein Ende von Gewalt und Unruhen nur mit einer schnellen Wiederaufnahme eines "glaubwürdigen politischen Prozesses" sei. Eine Zwei-Staaten-Lösung "ist der einzige Weg, dauerhaft den Frieden und die Sicherheit zu bringen, die die Israelis und die Palästinenser verdienen."

Gewalt dauert an

In den vergangenen zwei Wochen hat die Gewalt im Nahen Osten stark zugenommen. Am Montag stach ein Palästinenser auf einen israelischen Polizisten in der Altstadt von Jerusalem ein. Der Mann wurde von Sicherheitskräften erschossen, wie eine Polizeisprecherin sagte. Der Polizist blieb unverletzt, weil das Messer an der kugelsicheren Weste des Beamten abprallte. Ebenfalls in Jerusalem griff eine Frau unweit der Polizeizentrale einen Grenzschützer an und verletzte ihn leicht. Der Angegriffene setzte die Frau laut Polizeiangaben außer Gefecht, sie wurde verletzt ins Krankenhaus gebracht.

Am Sonntag war bei Auseinandersetzungen an einem Kontrollpunkt im Westjordanland ein 13 Jahre alter Palästinenser gestorben. Der Junge sei von Schüssen der israelischen Sicherheitskräfte tödlich getroffen worden, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium mit. Insgesamt gab es seit dem 3. Oktober 17 Messerattacken auf Israelis.

Die israelische Luftwaffe flog am Wochenende Angriffe (Foto: Reuters)
Ein Junge bei den Trümmern eines zerbombten Hauses - die israelische Luftwaffe flog am Wochenende AngriffeBild: Reuters/A. Salem

In der Nacht zum Sonntag beschossen israelische Kampfflugzeuge nach Armeeangaben zudem ein Ausbildungslager militanter Palästinenser. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza starben eine schwangere Frau sowie ihre Tochter. Nach israelischer Darstellung war der Militärschlag eine Reaktion auf Raketenbeschuss aus dem palästinensischen Küstengebiet.

Auch die Serie von Messerangriffen und Attentatsversuchen palästinensischer Einzelpersonen gegen Israelis ging am Wochenende weiter. Seit dem 1. Oktober starben vier Israelis und 23 Palästinenser bei Gewalttaten.

Ba/sc (afp , dpa)