Größter EU-Militäreinsatz
28. Januar 2008Die EU-Außenminister trafen am Montag (28.01.2008) in Brüssel den Beschluss zur Entsendung der rund 3700 Soldaten. Ziel der Mission ist laut EU-Angaben der Schutz von Flüchtlingen aus dem Sudan und von Vertriebenen aus dem Tschad. Die EU-Soldaten sollen gewährleisten, dass humanitäre Helfer arbeiten können. Sie sollen dazu auch den in der Region stationierten rund 300 UN-Polizisten Schutz bieten und ihre Bewegungsfreiheit sichern.
Russland und Ukraine helfen aus
Die ersten Soldaten sollen nach Angaben von EU-Diplomaten bereits in den kommenden Tagen in den Tschad entsendet werden. Bereits Anfang März soll die Truppe vorläufig einsatzbereit sein. Die volle Einsatzbereitschaft werde für Anfang Mai angestrebt, hieß es in Brüssel.
Die von den Vereinten Nationen gebilligte Mission ist auf ein Jahr befristet. Ursprünglich sollte sie bereits früher anfangen. Aber die EU-Staaten hatten Mühe, die erforderliche Zahl an Soldaten und vor allem an Ausrüstung zusammen zu bekommen. Zuletzt fehlte es an wüstentauglichen Hubschraubern. Diese Lücken wurden durch Zusagen Russlands und der Ukraine ausgefüllt.
Frankreich stellt die meisten Soldaten
Insgesamt beteiligen sich 14 EU-Staaten an dem Einsatz, Deutschland ist nicht dabei. Die meisten Soldaten kommen aus Frankreich. Von dort kommen 2000 Mann. Irland und Polen entsenden jeweils 400 Soldaten.
Die Militärmission steht unter dem Befehl des irischen Generals Patrick Nash. Das Hauptquartier ist in Frankreich angesiedelt. Die Kosten für den Einsatz werden von EU-Diplomaten auf 119 Millionen Euro beziffert. (mas)