Facebook verdient weniger
30. Juli 2015Das US-Internetunternehmen Facebook hat im vergangenen Quartal seine Werbeeinnahmen weiter deutlich steigern können. Sie seien im zweiten Quartal um 43 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen, teilte das weltgrößte soziale Netzwerk am mit. Dadurch legten die Gesamteinnahmen um 39 Prozent auf 4,4 Milliarden Dollar (vier Milliarden Euro) zu.
Bei den Werbeeinnahmen handelte es sich nach Unternehmensangaben insbesondere um bezahlte Mitteilungen, die auf Mobiltelefone verschickt werden. 76 Prozent der Werbeeinnahmen wurden im mobilen Bereich erzielt, im Vorjahreszeitraum hatte dieser Anteil noch 62 Prozent betragen.
Investitionen in neue Technologien
Der Unternehmensgewinn ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum allerdings um neun Prozent auf 715 Millionen Dollar zurück. Facebook hatte Aktionäre bereits gewarnt, in diesem Jahr stünden größere Investitionen an. So treibt Facebook die Werbung auf mobilen Geräten wie Smartphones oder Tablet-PCs voran und entwickelt Angebote wie den SMS-Ersatz WhatsApp oder den Fotodienst Instagram weiter. Analysten gehen davon aus, dass der Umsatz dadurch in den kommenden Jahren deutlich steigen wird. Die Ausgaben stiegen nun jedoch zunächst kräftig um 82 Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar. Dass die Kosten so stark zulegen würden, hatten Analysten nicht kommen sehen.
Facebook verwies außerdem auf die Auswirkungen des steigenden Dollarkurses: Ohne diese Währungsentwicklung wären seine Einnahmen sogar um 50 Prozent gestiegen, erklärte das kalifornische Unternehmen.
Stärkere mobile Nutzung
Bei den Nutzerzahlen nähert sich Facebook der 1,5 Milliarden-Marke. Die Zahl der monatlich aktiven Nutzer wuchs im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13 Prozent auf 1,49 Milliarden. Im Vergleich zum ersten Quartal 2015 fiel der Zuwachs allerdings gering aus: Damals gab es bereits 1,44 Milliarden Nutzer. Die besonders wertvollen täglich aktiven User nahmen um 17 Prozent auf 968 Millionen zu. Der Trend zur mobilen Nutzung hält an. Inzwischen greifen 844 Millionen Mitglieder täglich von Smartphones und Tablets auf den Dienst zu - das sind 29 Prozent mehr als im Vorjahr.
Facebook-Chef Mark Zuckerberg äußerte sich zufrieden über die Quartalsergebnisse: "Das war ein weiteres starkes Quartal für unsere Gesellschaft", erklärte er. Obwohl die Quartalsergebnisse weitgehend besser ausfielen, als von Branchenkennern erwartet, fiel der Kurs der Facebook-Aktie im nachbörslichen Handel um 2,2 Prozent.
stu/wl (afp, dpa, rtr)