Wirtschaftsminister Macron wirft hin

Das Präsidalamt in Paris teilte mit, Wirtschaftsminister Emmanuel Macron habe offiiziell sein Ausscheiden aus dem Amt erklärt. Präsident Francois Hollande habe umgehend Finanzminister Michel Sapin beauftragt, das Wirtschaftsressort mit zu übenehmen.

Unternehmerfreundliche Politik

Dem bislang als Jungstar der sozialistischen Regierung geltenden 38-jährigen Macron werden Ambitionen auf eine Kandidatur bei den Präsidentschaftswahlen im kommenden Frühjahr nachgesagt. Er selbst hat die Spekulationen mit zweideutigen Äußerungen und Auftritten immer wieder angeheizt.

Der frühere Investmentbanker und Hollande-Berater war vor zwei Jahren überraschend zum Wirtschaftsminister ernannt worden und verfolgte eine unternehmerfreundliche Reformpolitik. Mit seiner sozialliberalen Linie war Macron wiederholt beim linken Flügel der sozialistischen Regierungspartei angeeckt.

Eigene politische Bewegung

Im April hatte der parteilose Minister dann seine eigene politische Bewegung "En marche!" (in etwa: Vorwärts!") gegründet. Sie versteht sich als "weder rechts noch links". Nach einer Kundgebung von "En marche" Mitte Juli hatte Hollande hat eine deutliche Warnung an Macron gerichtet. Wer sich nicht an die "Regeln" halte, könne nicht in der Regierung bleiben, betonte der Präsident. Es gebe "zwei Regeln", die "Solidarität" innerhalb der Regierung und die Notwendigkeit, "uneingeschränkt zu dienen". Dies gilt für Macron jetzt nicht mehr.

wl/jj (dpa, afp, rtr)