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Frieden in Sicht? Kongo und Ruanda vereinbaren Waffenruhe

31. Juli 2024

Seit Jahren tobt im rohstoffreichen Osten der Demokratischen Republik Kongo ein Konflikt zwischen Regierungstruppen und Milizen. Die Regierung wirft Ruanda vor, die Miliz zu unterstützen. Nun kommt eine Waffenruhe.

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Kongolesische Militärs patrouillieren durch die Gegend im Osten der Demokratischen Republik Kongo
Gekämpft wird zwischen Milizen und Regierungstruppen um den rohstoffreichen Osten der Demokratischen Republik Kongo (Archivbild)Bild: Al-hadji Kudra Maliro/AP Photo/picture alliance

Nach den seit Monaten eskalierenden Auseinandersetzungen zwischen Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo haben die Konfliktparteien einen Waffenstillstand vereinbart. Die Waffenruhe solle am Sonntag beginnen, teilte Ruandas Außenministerium auf der Plattform X mit. Angaben zur Dauer und den Konditionen der Vereinbarung gab es vorerst nicht.

Der Waffenstillstand ist das Ergebnis eines Ministertreffens zur Sicherheitslage im Ostkongo, das diese Woche in der angolanischen Hauptstadt Luanda stattfand. Auch Angola, das als Mediator bei dem Gespräch dabei war, bestätigte den Beschluss.

Anhaltender Konflikt seit Jahrzehnten

Der Konflikt im an Ruanda angrenzenden, rohstoffreichen Ostkongo, der sich vor allem zwischen der Miliz M23 und kongolesischen Regierungstruppen ausspielt, flammt seit Jahren immer wieder auf. Bislang konnte noch keine Friedensinitiative zu langfristiger Stabilität in der Region führen. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind allein in diesem Jahr Hunderttausende Menschen vor den Kämpfen geflohen.

Kämpfe in Ostkongo vertreiben Hunderttausende (23.12.2022)

Die Regierung in Kinshasa wirft dem Nachbarland Ruanda vor, die Miliz zu unterstützen. Ruanda bestreitet dies. In einem kürzlich veröffentlichten Bericht einer UN-Expertengruppe für den Sicherheitsrat wurde die Zahl ruandischer Soldaten im Osten der Demokratischen Republik Kongo auf rund 3000 bis 4000 geschätzt. Sie kämpfen Seite an Seite der M23-Rebellen. Kigali habe de facto die Kontrolle über die Operation der Gruppe, so der UN-Bericht.

Mehr als 100 Milizen aktiv

Ruandas Präsident Paul Kagame hat die Präsenz eigener Streitkräfte in der Kongo-Region nicht ausdrücklich geleugnet und keinen Hehl aus seiner Bereitschaft gemacht, eine "defensive“ Position einzunehmen, um die Interessen Kigalis zu schützen.

Insgesamt sind im Osten des Kongo mehr als 100 Milizen aktiv. Die M23 kontrolliert mittlerweile große Teile der Provinz Nord-Kivu, in denen wertvolle Bodenschätze, einschließlich Coltan, abgebaut werden.

ch/sti (dpa, afp, rtr)