1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Gaddafi-Sohn flüchtet nach Niger

12. September 2011

Nach dem Umsturz in Libyen setzen sich immer mehr enge Familienmitglieder des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi ins Ausland ab. Saadi Gaddafi wurde nun im Niger aufgegriffen. Doch wo steckt sein Vater?

https://p.dw.com/p/12X7g
Saadi Gaddafi vor einem Bild seines Vaters (Foto: dapd)
Saadi Gaddafi vor einem Bild seines Vaters MuammarBild: dapd

Die nigrische Armee habe am Sonntag einen Konvoi aus Libyen angehalten, in dem sich auch Saadi Gaddafi befunden habe, teilte das Justizministerium in Nigers Hauptstadt Niamey in der Nacht zum Montag (12.09.2011) mit. Laut Medienberichten wurde der frühere Fußballprofi in einem Konvoi mit acht weiteren Personen aufgegriffen. Die Regierung von Niger sei nicht vorab informiert worden.

4 von 8

Der 38 Jahre alte Saadi Gaddafi ist bereits das vierte von acht Kindern des gestürzten Diktators, das sich bekanntermaßen ins Ausland abgesetzt hat. Ende August war dessen zweite Ehefrau Safija al-Gaddafi mit Tochter Aischa und Sohn Hannibal nach Algerien geflüchtet. Mit dabei war auch Muammar al-Gaddafis ältester Sohn Mohammed, der aus erster Ehe stammt.

Saadi Gaddafi war Kommandeur einer Eliteeinheit, bevor er als Fußballprofi nach Italien ging. Dort stand er bei mehreren Erstligamannschaften unter Vertrag, kam aber kaum zum Einsatz, bevor er sich nach Dopingvorwürfen verabschieden musste. Zuletzt war er Präsident des libyschen Fußballverbandes. Er engagierte sich auch in der Filmindustrie.

Saadi Gaddafi vor dem Logo des Fußballvereins AC Perugia (Foto: dpa)
2003: Saadi Gaddafi während seiner Zeit beim AC PerugiaBild: picture alliance/dpa

Wo sich Ex-Machthaber Muammar al-Gaddafi aufhält, ist weiter unklar. Nach ihm wird mittlerweile mit internationalem Haftbefehl gefahndet. Die Aufständischen behaupten allerdings, sie hätten ihn bereits aufgespürt und seinen Aufenthaltsort weiträumig eingekreist.

Ins Exil?

Kürzlich hatte die Fahrt von mindestens zwei libyschen Konvois nach Niger Spekulationen über eine Flucht Gaddafis ins Exil genährt. Doch auch er selbst beteuerte erst vor einigen Tagen wieder, sich nach wie vor in Libyen zu befinden. Er werde das Land seiner Vorfahren niemals verlassen, betonte Gaddafi in einer vergangene Woche verbreiteten Audiobotschaft.

Autor: Christian Walz (dpa, afp)
Redaktion: Walter Lausch