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Gauck gedenkt in Haltern der Opfer

27. März 2015

Bundespräsident Gauck hat nach dem Germanwings-Absturz den Angehörigen der Opfer Unterstützung versprochen. Er nahm an einem Gedenkgottesdienst im westfälischen Haltern teil.

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Bundespräsident Joachim Gauck (r) gibt in Haltern (Nordrhein-Westfalen) vor der Kirche ein Statement nach einer Trauerfeier für die ums Leben gekommenen Schüler und Lehrer des Joseph-König-Gymnasiums. (Foto: picture-alliance/dpa/M. Hitij)
Bild: picture-alliance/dpa/M. Hitij

Nach der Trauerfeier sagte Bundespräsident Joachim Gauck, es entstehe ein Band des Mitleidens und Mittrauerns. In der Notsituation erweise sich, dass wir in einer Gesellschaft von Menschen lebten und nicht nur von funktionierenden Wesen. Gauck betonte, dass nicht alles Leid abgewendet werden könne. Man habe aber Arme und Hände, um zu helfen, wo man könne.

Das Präsidialamt hatte den Besuch Gaucks auf Bitten der Verantwortlichen in Haltern vorher nicht bekannt gegeben. Das Staatsoberhaupt wurde von der nordrhein-westfälischen Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) begleitet. Die kleine Stadt Haltern am Rande des Ruhrgebiets ist von dem Unglück in Südfrankreich besonders betroffen. Eine Gruppe von 16 Schülern und 2 Lehrerinnen des Halterner Joseph-König-Gymnasiums befanden sich an Bord der abgestürzten Maschine.

Gedenkort in den französischen Alpen

In den französischen Alpen gibt es drei Tage nach dem Flugzeugabsturz bereits einen ersten Gedenkort. In Le Vernet wurde eine Stele aufgestellt. In vier Sprachen wird darauf an die Opfer erinnert: Auf Französisch, Deutsch, Spanisch und Englisch. Le Vernet liegt am nächsten zum Absturzort.

Rund 50 Angehörige haben am Donnerstagabend im französischen Gebirgsort Seyne-les-Alpes Abschied von Opfern des Germanwings-Absturzes genommen. In einer provisorisch eingerichteten Kapelle gedachten sie der Toten. Die Zeremonie wurde von Vertretern von vier Religionen geleitet - streng abgeschirmt von der Öffentlichkeit.

Die Mehrzahl der Trauernden ist inzwischen wieder in Düsseldorf gelandet. Die Hinterbliebenen der Passagiere und der Crew seien getrennt mit Flugzeugen von Lufthansa sowie Germanwings zurückgekehrt, bestätigte ein Sprecher des Flughafens. In der Maschine mit den Angehörigen sei die Stimmung "sehr ruhig und gefasst" gewesen.

Ab jetzt Zwei-Personen-Regel im Cockpit

Als Konsequenz aus dem Airbus-Unglück führen die deutschen Fluggesellschaften ab sofort die Zwei-Personen-Regel im Cockpit ein. Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft teilte mit, dass sich nun alle Airlines darauf geeinigt hätten. Bereits zuvor hatten sich vereinzelte Fluggesellschaften wie Air Berlin und Germania verpflichtet, die Zwei-Personen-Regel unverzüglich einzuführen. Demnach müssen sich während eines Fluges immer zwei authorierte Personen im Cockpit aufhalten. Verlässt ein Pilot die Kabine, muss er von einem Flugbegleiter vertreten werden.

Hintergrund der neuen Maßnahmen sind die Ermittlungen, wonach der Copilot des abgestürzten Germanwings-Airbus den Kapitän aus dem Cockpit womöglich aussperrte und die Maschine absichtlich in den französischen Alpen zum Absturz brachte. Alle 150 Menschen an Bord waren auf der Stelle tot. Das Flugzeug war auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf.

hf/gmf (rtrd, dpa, afp)