Clinton verkündet Sieg über Sanders
19. Mai 2016"Es ist unmöglich, dass ich es nicht werde." Ex-Außenministerin Hillary Clinton (Artikelfoto) beansprucht ab sofort die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten für sich. "Ich werde die Kandidatin meiner Partei sein, das steht fest", sagte sie dem Sender CNN. Sie habe in den bisherigen Vorwahlen zusammengerechnet drei Millionen Stimmen mehr erhalten als ihr Rivale Bernie Sanders, und dieser Vorsprung sei uneinholbar.
Botschaft an Sanders
Das Rennen läuft noch und Sanders von der Parteilinken hat offiziell noch nicht aufgegeben. Die letzte Vorwahlrunde findet am 7. Juni statt, unter anderem wird dann im bevölkerungsreichsten Bundesstaat Kalifornien abgestimmt. Clinton appellierte an ihren innerparteilichen Herausforderer, seine Kräfte nun gegen den mutmaßlichen republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump zu richten. Sanders habe zugesagt, alles ihm Mögliche zu tun, um einen Sieg Trumps im November zu verhindern, brachte die frühere First Lady in Erinnerung. "Ich erwarte nun von Senator Sanders, dass er tut, was er sagt."
Den Immobilienmogul Trump bezeichnete Clinton als "eine Gefahr für unser Land, unsere Demokratie und unsere Wirtschaft". Sie selbst wisse aus Erfahrung, wie schwer das Amt im Weißen Haus sei. Und sie sei zu dem Schluss gekommen, "dass er nicht qualifiziert ist, Präsident der Vereinigten Staaten zu sein", meinte sie.
Unterste Schublade
Donald Trump, der voraussichtliche Präsidentschaftskandidat der Republikaner, machte derweil Clintons Ehemann Bill zur Zielscheibe seiner polemischen Attacken gegen die Demokraten. Er bezichtigte ihn der "Vergewaltigung". In einem Interview beim konservativen Senders Fox News kramte Trump dazu die in früheren Jahrzehnten erhobenen Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen den Ex-Präsidenten wieder hervor.
Trump hatte bereits mehrfach unterstrichen, dass er die einstigen außerehelichen Eskapaden und angeblichen sexuellen Übergriffe Bill Clintons als legitimen Bestandteil seiner Wahlkampagne betrachte.
Der Milliardär war selbst in den vergangenen Tagen wegen seines Umgangs mit Frauen verstärkt in die Defensive geraten. Die Zeitung "New York Times" hatte am Wochenende den Vorwurf erhoben, Trump habe über die Jahrzehnte hinweg immer wieder gegenüber Frauen - etwa mit plumper Anmache - "die Grenze überschritten".
SC/wl (afp, ap, rtr)