Indischer Wahlsieger lässt sich feiern
17. Mai 2014In der BJP-Zentrale in Neu Delhi kam Indiens designierter Premierminister Narendra Modi mit den Spitzen seiner Partei zusammen, um über Ministerposten und das weitere Vorgehen zu beraten. Ergebnisse wurden nicht bekannt. "Wir haben ein überwältigendes Mandat zum Regieren erhalten", sagte Parteichef Rajnath Singh. "Wir versprechen, ein Indien aufzubauen, das stark ist, Respekt abverlangt und nicht auf Hilfe von außen angewiesen ist."
Absolute Mehrheit
Nach dem vorläufigen Endergebnis hat die BJP bei der Wahl mit 282 der 543 Sitze die absolute Mehrheit im Unterhaus gewonnen. Dies teilte die Wahlkommission auf ihrer Internet-Homepage mit. Die bisher regierende Kongresspartei stürzte auf 44 Sitze ab. Das ist weniger als ein Viertel der bisherigen Mandate. Premierminister Manmohan Singh von der Kongresspartei legte sein Amt bereits nieder.
In einer letzten Rede an die Nation zeigte er sich optimistisch für die Zukunft des Landes. Indien werde zum bedeutenden Kraftzentrum der Weltwirtschaft aufsteigen, sagte der 81-Jährige, der zehn Jahre an der Spitze der Regierung in Neu Delhi stand. Zum Wahlausgang erklärte Singh, jeder einzelne Politiker müsse die Entscheidung des Volkes akzeptieren. "Die gerade zu Ende gegangenen Wahlen haben das Fundament unseres demokratischen Gemeinwesens gestärkt."
Singhs designierter Nachfolger Modi war bei seiner Ankunft in Neu Delhi mit Jubel empfangen worden (Artikelbild). Tausende Anhänger standen an den Straßenrändern. Sie tanzten, trommelten, bliesen in Muschel-Tröten, bewarfen Modi mit Blütenblättern und schwenkten Fahnen mit dem Parteisymbol, der Lotusblume. "Der Lotus ist in Delhi erblüht", rief Modi ihnen zu. Überall zeigte er mit zwei Fingern das Siegeszeichen.
Obama lädt Modi ein
US-Präsident Barack Obama gratulierte Modi in einem Telefongespräche zum Wahlsieg und lud den Hindu-Politiker nach Washington ein. Der Präsident habe in dem Telefonat die strategische Partnerschaft beider Länder betont und angekündigt, die Zusammenarbeit zu vertiefen, teilte das Weiße Haus mit. Die USA und auch die EU hatten Kontakte zu Modi bislang vermieden, da er als Ministerpräsident des indischen Unionsstaates Gujarat politisch für ein Massaker an Muslimen im Jahre 2002 verantwortlich gemacht wird. Damals töteten Hindu-Extremisten mehr als 1000 Muslime.
wl/chr (dpa)