Israelischer Drohnenangriff gegen Islamisten
10. August 2013Für ihren Einsatz im "Heiligen Krieg" seien die vier Kämpfer zu "Märtyrern" geworden, hieß es in einer im Internet verbreiteten Erklärung der islamistischen Gruppe Ansar Bait al-Makdis. Die Männer waren bei der Vorbereitung eines Raketenangriffs auf Israel von einer Drohne getötet worden. Ein fünfter Kämpfer überlebte den Angriff. Verantwortlich für die Attacke sei das israelische Militär, so die Dschihadisten, die dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahestehen.
Auch ägyptische Sicherheitskreise sprachen davon, dass Israel den Angriff ausgeführt habe. Ein Sprecher der ägyptischen Armee verneinte dagegen jede Verwicklung Israels in den Vorfall.
Situation verschärft sich
Seit dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi Anfang Juli verschärft sich die Situation im Norden des Sinai zusehends. Immer wieder werden ägyptische Sicherheitskräfte im Norden der Halbinsel von militanten Islamisten attackiert.
Der Friedensvertrag zwischen Ägypten und Israel sieht eigentlich eine weitgehende Entmilitarisierung der Region vor. Israel hat jedoch dem Nachbarland angesichts der Angriffe durch Islamisten erlaubt, die Truppen dort zu verstärken.
Angespannte Ruhe in Kairo
Auch die Situation in der ägyptischen Hauptstadt Kairo bleibt angespannt. Das Militär will die Dauerproteste von Islamisten laut Medienangaben ohne Blutvergießen beenden. Die Umsetzung des Plans könne bis zu drei Monate in Anspruch nehmen.
Den Informationen zufolge soll zunächst der Zugang zum Protestlager rund um die Rabea-al-Adawija-Moschee blockiert werden. Anschließend werde die Polizei das Zeltlager der Anhänger Mursis mit Tränengas und Wasserwerfern angreifen. Außerdem solle den Demonstranten das Wasser abgedreht und die Lebensmittelzufuhr unterbrochen werden.
Ausländische Beobachter sind besorgt
Westliche Diplomaten stufen die Situation in Kairo als "sehr gefährlich" ein. Nach dem Ende des Eid-Festes, das den Abschluss des islamischen Fastenmonats Ramadan markiert, befürchten sie eine Eskalation.
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon mahnte zu einer schnellen Lösung des Konflikts. Beide Seiten sollten sich nicht provozieren, sondern stattdessen alles tun, um einen weiteren Verlust von Menschenleben zu vermeiden.
mak/wl (dpa, rtr, afp)