Elite-Uni Konstanz
30. April 2008Die Kleinstadt Konstanz liegt ganz im Süden Deutschlands. Hier gibt es den großen Bodensee, eine beschauliche Altstadt und eine kleine Universität mit 10.000 Studenten. Schon als in den 60er Jahren die Uni gegründet wurde, hielten manche sie für etwas Besonderes. Manche nannten sie das "Klein-Harvard am Bodensee".
"Das ist natürlich ein Unsinn. Das Geld, das Harvard zur Verfügung hat, ist das zehnfache. Außerdem ist Konstanz keine Privatuniversität", sagt Brigitte Rockstroh, stellvertretende Rektorin der Universität Konstanz.
Keine Harvard-Kopie
An das Prestige von Harvard, Yale oder Cambridge kommt die Universität Konstanz noch lange nicht heran. Und doch wird sie seit einem Jahr als eine der besten in Deutschland gehandelt. Und deshalb auch besonders gefördert in der "Exzellenzinitiative des Bundes". Ein Programm der deutschen Regierung, mit dem man ausgezeichnete Forschung und Ausbildung an deutsche Universitäten bringen will.
Forschungsprojekte und Doktorandenschulen
Wer etwas vom Elite-Kuchen abhaben will, also Fördergelder haben möchte, hat zwei Möglichkeiten: Entweder eine Universität stellt außergewöhnliche und vielversprechende Forschungsprojekte vor, zu denen es an einer Uni besonderes Fachwissen gibt. Oder die Professoren versuchen viele junge – und möglichst internationale – Doktoranden an die Uni zu holen. Damit eine so genannte Graduiertenschule gegründet werden kann. Beides hat die Universität Konstanz geschafft.
Zukunftskonzept gleich Elite
Die "dritte Förderlinie" ist das Sahnehäubchen der Elite. Denn als "Eliteuniversität" darf sich nur die Uni bezeichnen, deren Forschungsprojekte bereits gefördert werden. Außerdem muss sie bereits eine Doktorandenschule haben und darüber hinaus noch einen Zukunftsplan vorlegen. Darin soll stehen, was in den kommenden Jahren getan wird, um akademische Spitzenleistung zu erbringen. Und erst dann ist sie fertig: Die deutsche Eliteuniversität.