Lionel Messi ist erneut FIFA-Weltfußballer
28. Februar 2023An Lionel Messi führt kein Weg vorbei. Gut zwei Monate nach dem WM-Sieg ist Argentiniens Superstar von der FIFA zum besten Fußballer des Jahres 2022 gekürt worden. Für Messi war es die siebte Auszeichnung als Weltfußballer durch die FIFA seit 2009 - und möglicherweise die letzte in seiner außergewöhnlichen Karriere.
Der 35 Jahre alte Offensivdribbler von Paris Saint-Germain setzte sich in der Endausscheidung der "The Best-Gala" des Weltverbandes gegen seinen französischen Club-Kollegen Mbappé und dessen Landsmann Karim Benzema durch. Genau das sorgt rund um die Gala in Paris aber für einige Diskussionen. Es geht um einen Richtungsstreit und um die Fragen: War das überragende WM-Turnier von Messi das richtige Bewertungskriterium? Oder hätte das konstant gute Jahr von Real-Stürmer Karim Benzema, der die WM verletzt verpasste, die Messlatte sein müssen?
Der Affront kam aus Madrid
Jedenfalls blieben die Superstars von Real Madrid inklusive Benzema und dem deutschen Nationalspieler Antonio Rüdiger der Zeremonie fern. Angeblich aus Protest gegen die Preisvergabe und die Nichtberücksichtigung ihres Jungstars Vinicius Junior auf der 26 Akteure umfassenden Shortlist für die Weltelf. Offiziell, weil man sich auf das Pokalspiel gegen den FC Barcelona am Donnerstag vorbereite.
Das Urteil der von Fans, Journalisten sowie den Trainern und Kapitänen der Nationalteams aller FIFA-Länder vorgenommenen Abstimmung hievte nach dem WM-Sieg in Katar somit erneut Messi auf den Thron. "Es ist eine spezielle Auszeichnung und eine große Ehre", sagte der Argentinier und schickte einen Gruß an seine drei Kinder.
Auch in den weiteren wichtigen Männer-Preisklassen war die WM das Stimmungsbarometer. Bester Torhüter wurde Argentiniens Final-Held Emiliano Martinez und nicht Real Madrids Thibaut Courtois. Bei den Trainern setzte sich Albiceleste-Chefcoach Lionel Scaloni vor Reals Carlo Ancelotti und Pep Guardiola von Manchester City durch.
Kein gutes Jahr für den deutschen Männerfußball
Damit endete auch die deutsche Serie: Jürgen Klopp (2019 und 2020) sowie Thomas Tuchel (2021) waren in den vergangenen Jahren für ihre Erfolge mit dem FC Liverpool und dem FC Chelsea geehrt worden. Doch 2022 war kein gutes Jahr für den deutschen Männerfußball - mit Katar als Tiefpunkt. Rüdiger war immerhin für die Weltelf nominiert gewesen.
Bei den Frauen gab es keine Diskussionen. Wie bei den Männern fand die Entscheidung auch hier ohne deutsche Beteiligung statt. Spaniens Alexia Putellas vom FC Barcelona siegte erneut, obwohl sie die EM im Sommer wegen eines Kreuzbandrisses verpasst hatte. Die deutschen EM-Finalistinnen fehlten bei den Einzelehrungen auf der Bühne mit Ausnahme von Ann-Kathrin Berger vom FC Chelsea, die in der Kategorie der besten Torhüterin der englischen Europameisterin Mary Earps den Vortritt lassen musste. Lena Oberdorf wurde immerhin in die Weltelf berufen.
rb/ww (dpa, SID)