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Politik

Mali: Putschversuch mit westlicher Hilfe

17. Mai 2022

Malis Militärjunta - selbst durch einen Putsch an die Macht gelangt - berichtet von einem angeblichen weiteren Putschversuch. Ein "westlicher Staat" soll dabei geholfen haben - gemeint sein dürfte Frankreich.

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Putschistenführer Assimi Goïta fungiert als malischer Übergangspräsident
Putschistenführer Assimi Goïta fungiert als malischer ÜbergangspräsidentBild: Malik Konate/AFP

Die in Mali regierende Militärjunta hat laut eigenen Angaben einen Putschversuch vereitelt. Laut einer im Staatsfernsehen verlesenen Erklärung soll eine "kleine Gruppe fortschrittsfeindlicher malischer Offiziere" vergangene Woche einen Staatsstreich versucht haben. Dabei seien sie von einem "westlichen Staat unterstützt" worden. Sicherheitskräfte hätten den Putsch verhindert und die Verantwortlichen verhaftet. Die Kontrollen rund um die Hauptstadt Bamako und an den Grenzen Malis seien verstärkt worden.

Zuvor keine Anzeichen eines Umsturzversuchs

Militärkreisen zufolge wurden etwa zehn Personen seit dem mutmaßlichen Putschversuch in der Nacht vom 11. auf den 12. Mai verhaftet, weitere Festnahmen seien im Gange. Bis zu der Erklärung hatte es allerdings keine öffentlichen Anzeichen eines Putschversuchs in dem Land gegeben.

Malische Soldaten auf Patrouillenfahrt in der Stadt Gao im Osten des Krisenlandes
Malische Soldaten auf Patrouillenfahrt in der Stadt Gao im Osten des Krisenlandes Bild: Souleymane Ag Anara/AFP

In Mali gibt es seit 2012 eine islamistische Aufstandsbewegung, die sich seither auch auf die Nachbarstaaten Burkina Faso und Niger ausweitete. In dem Konflikt wurden bereits mehrere tausend Soldaten und Zivilisten getötet sowie zwei Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. Der schlecht ausgerüsteten Armee des Landes, das seit 2021 von einer - durch einen Putsch an die Macht gekommenen - Militärregierung unter Assimi Goïta geführt wird, werden immer wieder Menschenrechtsverstöße vorgeworfen.

Enge Beziehungen zu Russland?

Das Verhältnis zwischen den Machthabern in Bamako und westlichen Ländern, vor allem mit Frankreich, gilt als angespannt. Die ehemalige Kolonialmacht und seine internationalen Partner verkündeten im Februar das Ende des Anti-Terror-Einsatzes in Mali und kündigten einen koordinierten Abzug der Kampftruppen an. Mali mit seinen rund 20 Millionen Einwohnern hat seit 2012 bereits drei Militärputsche erlebt und gilt als politisch äußerst instabil. Die Junta soll inzwischen enge Beziehungen zu Russland pflegen.

sti/ww (afp, dpa)