US-Vize Pence beschwört Bündnistreue zu Japan
18. April 2017Die USA und Japan haben im Umgang mit Nordkoreas Waffenprogamm ihre Geschlossenheit betont. Die Allianz beider Länder sei "ein Grundpfeiler für Frieden und Sicherheit in Nordostasien", sagte US-Vizepräsident Mike Pence bei einem Treffen mit dem japanischen Regierungschef Shinzo Abe in Tokio.
Abe mahnte, der Nordkorea-Konflikt müsse friedlich gelöst werden. Er teile jedoch die Haltung der Regierung in Washington, dass die Zeit der "strategischen Geduld" vorbei sei. Die Regierung in Pjöngjang müsse unter Druck gesetzt werden. Dabei seien alle Szenarien denkbar.
Garantie aus Washington
Pence garantierte dem langjährigen Verbündeten die Unterstützung der Vereinigten Staaten: "Wir stehen zu 100 Prozent hinter Ihnen." Der Stellvertreter von US-Präsident Donald Trump befindet sich auf einer zehntägigen Asienreise. Zuvor hatte er in Südkorea über die jüngsten Spannungen mit dem nördlichen Nachbarn gesprochen und erklärt, im Umgang mit dem dortigen Machthaber Kim Jong Un lägen "alle Optionen auf dem Tisch".
Nordkorea hat seit 2006 nach eigenen Angaben fünf Atomwaffentests vorgenommen. Zugleich arbeitet die Führung in Pjöngjang an der Entwicklung von Langstreckenraketen, mit denen atomare Sprengköpfe bis in die Vereinigten Staaten getragen werden können. Am Sonntag hatte das Regime erneut eine Rakete getestet. Der Versuch war allerdings missglückt.
Ungeachtet der Bekenntnisse zur Militärallianz liegen auf dem Verhältnis zwischen den USA und Japan allerdings auch Schatten. Unter Trump zog sich Washington aus dem Transpazifischen Freihandelsabkommen TTP zurück. Stattdessen will der Präsident direkte Handelsverträge mit einzelnen Staaten schließen. Japan befürchtet, die USA könnten mit einem bilateralen Abkommen den Druck erhöhen, geschützte Wirtschaftsbereiche wie die Landwirtschaft zu öffnen.
Pence erscheint in dieser Situation als geeigneter Emissär. Noch in seiner Zeit als Gouverneur von Indiana hatte er enge politische und wirtschaftliche Beziehungen zu Japan geknüpft. In dem US-Bundesstaat haben rund 260 japanische Unternehmen Niederlassungen, darunter die Autobauer Toyota, Honda und Subaru.
jj/sti (dpa, rtr)