Moody's stuft Deutsche Bank herab
24. Mai 2016Dabei geht es um die Bewertung für vorrangige, unbesicherte Verbindlichkeiten, die liege nun bei "Baa2", teilte Moody's am Montagabend mit. "Das neue Management-Team der Deutschen Bank setzt alles diszipliniert um", sagte Moddy's-Analyst Peter Nerby zu den Reformplänen des deutschen Geldhauses. "Aber der Gegenwind ist schärfer geworden, und das nagt an der operativen Flexibilität."
Die Herabstufung hatte sich abgezeichnet, nachdem Moody's im März eine Überprüfung der Note angekündigt hatte. Der Rating-Ausblick ist nun stabil. Erst im Januar hatte die Ratingagentur die Deutsche Bank auf "Baa1" von "A3" herabgestuft, nachdem sich die Regeln für die Bankenabwicklung geändert hatten. Viele Institute in Deutschland hatten deswegen eine schlechtere Bonitätsnote erhalten.
Umbau unter erschwerten Bedingungen
Die Bonitätsnoten für die langfristigen Einlagen und für die Bank als Gegenpartei wurden jetzt ebenfalls um eine Stufe gesenkt auf "A3". Moody's äußerte Zweifel, dass Vorstandschef John Cryan die Bank schnell auf Vordermann bringen kann, auch wenn er aus Sicht der Gläubiger auf dem richtigen Weg sei: Das größte deutsche Geldhaus stecke in einem mehrjährigen Prozess zur Vereinfachung seines Geschäfts und zur Stärkung der Bilanz - doch die zuletzt schwachen Ergebnisse dürften den von Konzernchef John Cryan angestoßenen Umbau erschweren, so die Ratingagentur. Auch die niedrigen Zinsen und die konjunkturelle Unsicherheit würden die Bank weiter herausfordern, so Moody's.
Der Finanzvorstand der Deutschen Bank, Marcus Schenck, sagte dazu: "Dort, wo es für unsere Kunden am wichtigsten ist, nämlich beim Einlagen-und Gegenpartei-Rating, bleiben sie im A-Bereich." Unbesicherte Anleihen machten nur noch einen Bruchteil der Refinanzierung von Banken aus.
ar/ul (rtr, dpa)