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Nairobi: Fast alle Geiseln befreit

23. September 2013

Die meisten der in einem Einkaufszentrum in Nairobi festgehaltenen Geiseln sind nach Polizeiangaben gerettet worden. Die somalischen Extremisten geben trotzdem nicht auf und haben sich verschanzt.

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Kenianische Soldaten in Tarnanzügen mit Gewehren (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/Thomas Mukoya

Vier Sicherheitskräfte seien bei dem Einsatz des Militärs verletzt worden, teilte die Armee mit. Die Offensive begann kurz nach Sonnenuntergang. Zwei Helikopter umrundeten zunächst das Einkaufszentrum. Augenzeugen berichteten von einer sehr lauten Explosion und anschließenden Schusswechseln. Die Offensive gegen die vermutlich zehn bis 15 Kämpfer der radikalislamischen Miliz Al-Shabaab, die sich nach der Erstürmung des Einkaufszentrums am Samstag in dem Gebäude verschanzt hatten, geht auch nach der Befreiung vieler Geiseln weiter.

Noch immer ist unklar, wieviele Menschen genau die Angreifer weiterhin in ihrer Gewalt haben und wieviele gerettet worden sind. An einem nahe des Komplexes eingerichteten Versorgungszentrum trafen nach der Ankündigung der Armee vorerst keine Geiseln ein. Es werde alles unternommen, um die Attacke der Islamisten zu einem "raschen Ende" zu bringen, hieß es in einer Erklärung des Militärs.

Geiseldrama in Nairobi geht weiter

Am Samstagmittag hatten bewaffnete Angreifer das Einkaufszentrum in der kenianischen Hauptstadt gestürmt und das Feuer auf Kunden und Angestellte eröffnet. Offiziellen Angaben zufolge wurden mindestens 68 Menschen getötet und weit über 170 verletzt.

Bekennervideo im Internet

Die radikalislamische Al-Shabaab-Miliz hat sich jetzt auch in einem Video zu dem Angriff auf das Einkaufszentrum Westgate in Nairobi bekannt. In dem knapp achtminütigen Film auf der Internetplattform YouTube ist eine Männerstimme zu hören, die Kenia für den Militäreinsatz im Nachbarland Somalia anprangert. "Ihr habt viele unschuldige Menschen massakriert, darunter auch Frauen und Kinder", heißt es. "Wir haben euch schon seit 2011 vor den Konsequenzen gewarnt." Der Angriff ist der blutigste in der kenianischen Hauptstadt seit dem Anschlag des Terrornetzwerkes Al-Kaida auf die US-Botschaft im August 1998, bei dem mehr als 200 Menschen starben.

Ziel der Al-Shabaab-Miliz sei es, Kenia zu einem der unsichersten Orte der Welt zu machen. Die Attacke auf das Einkaufszentrum sei von speziell ausgebildeten Kämpfern ausgeführt worden. "Es wird nie Frieden für Euch geben, solange Ihr Eure Aggression fortsetzt. Nairobi wird nie Frieden finden. Die Entscheidung liegt bei Euch", heißt es in dem Video weiter. Kenias Truppen waren Ende 2011 in Somalia einmarschiert, um bei der Bekämpfung der Al-Shabaab zu helfen.

nis/gmf (dpa, afp, rtr, ap)