Taliban-Kämpfer greifen NATO-Versorungsdepot in der Nähe von Peshawar an.
13. Mai 2009Seit Tagen schon ist die im Nordwesten Pakistans gelegenen Region Peuchar im Swat-Tal zwischen Regierungstruppen und Taliban-Einheiten umkämpft. Seit Dienstag (12.05.2009) sind bei Gefechten im Distrikt Unter-Dir elf Aufständische und vier Soldaten ums Leben gekommen. Die Angriffe der pakistanischen Sondereinheiten gegen die Trainingslager der Taliban werden in den kommenden Tagen fortgesetzt. Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR gab an, dass wegen dieser Offensive der Regierungstruppen gegen die Taliban bislang mehr als 670.000 Menschen auf der Flucht seien.
Anschläge gegen NATO-Einheiten
In der Grenzregion zu Afghanistan werden immer wieder Anschläge auf NATO-Einheiten verübt. Am Mittwoch (13.05.2009) sind nach Angaben der pakistanischen Polizei in der südlich von Swat gelegenen Metropole Peshawar Taliban-Kämpfer in ein Versorgungsdepot der NATO eingedrungen. Rund 50 mit automatischen Schnellfeuerwaffen ausgerüstete Rebellen haben das Lager mit Benzinbomben beworfen. Anschließend ergriffen sie die Flucht.
Bei diesem Anschlag sind acht Fahrzeuge der NATO in Flammen aufgegangen. Zwei der ausgebrannten Fahrzeuge waren mit Lebensmitteln für Afghanistan beladen. Zerstört wurden außerdem sechs Container, in denen ebenfalls Lebensmittel nach Afghanistan gebracht werden sollten. Die Feuerwehr war zwei Stunden mit der Brandbekämpfung beschäftigt. Bei dem Anschlag, der in den frühen Morgenstunden noch vor Sonnenaufgang verübt worden war, wurde niemand verletzt.
Angriffe auf Versorgungsroute
Derartige Anschläge werden von Extremisten in der Grenzregion zwischen Pakistan und Afghanistan immer wieder verübt. Seit Dezember 2008 wurden dabei mehr als 350 Fahrzeuge und Container zerstört. Die Route über Peshawar und den Khyber-Pass ist die wichtigste Verbindung für die Internationale Schutztruppe ISAF, an der auch die Bundeswehr beteiligt ist. Auf dieser Versorgungsroute werden immer wieder Fahrzeuge von Taliban-Kämpfern angegriffen, die Nachschub und Versorgungsgüter nach Afghanistan oder zu den internationalen Truppen transportieren.
Nach dem Anschlag des frühen Morgen reagierten die pakistanischen Regierungstruppen den ganzen Tag mit verstärkten Angriffen. Dabei wurden Ziele angegriffen, hinter denen Stellungen radikal-islamischer Kämpfer im Swattal vermutet wurden. Kampfflugzeuge und Hubschrauber kamen zum Einsatz. Heftige Kämpfe gab es auch im Norden der Region. (hel/as/dpa/ap)