Nordkorea droht mit neuer Atomwaffentechnik
9. März 2016Nordkorea kann nach eigenen Angaben einen einheitlichen Typ von Atomsprengköpfen bauen, die auf ballistische Raketen passen. Machthaber Kim Jong Un habe die Verkleinerung der Sprengköpfe und ihre Standardisierung als "wahre atomare Abschreckung" bezeichnet, berichteten staatliche Medien. Auch könnten Sprengköpfe eine "sofortige thermonukleare Reaktion" auslösen.
Die Berichte kamen nur zwei Tage nach der Drohung des kommunistischen Regimes mit einem präventiven Atomschlag gegen Südkorea und die USA. Nordkorea reagierte damit auf den Beginn mehrwöchiger Frühjahrsübungen der südkoreanischen und amerikanischen Streitkräfte. Am Dienstag hatte der Süden neue Strafmaßnahmen gegen den nördlichen Nachbarn verhängt. Die Vereinten Nationen hatten vor einer Woche die bisher schärfsten Sanktionen gegen Pjöngjang beschlossen.
Rubrik "Säbelrasseln"?
Nordkorea hatte schon 2015 behauptet, es könne Atomwaffen bauen, die klein genug sind, um damit Raketen zu bestücken. Doch Militärs in Südkorea bezweifelten bislang, dass das Nachbarland bereits imstande ist, Atomraketen zu entwickeln. Daher ist unklar, ob die jüngste Verlautbarung, die durch die Nachrichtenagentur KCNA in die Welt ging, nur unter die Rubrik "Säbelrasseln" fällt oder tatsächlich von einem militärtechnischen Fortschritt kündet.
Im Januar dieses Jahres hatte Nordkorea einen weiteren Atomtest durchgeführt und behauptet, dabei eine Wasserstoffbombe gezündet zu haben. Im Ausland wird allerdings angezweifelt, dass es sich wirklich um eine H-Bombe oder thermonukleare Bombe handelte. Die Sprengkraft einer solchen Waffe ist wesentlich stärker als die einer herkömmlichen Atombombe.
jj/haz (dpa, rtr)