1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

"Ocean Viking" rettet mehr als 100 Migranten

28. August 2022

Nach mehreren Einsätzen im zentralen Mittelmeer: Das Seenotrettungsschiff der Hilfsorganisation SOS Méditerranée hat nun mehr als 450 Bootsmigranten an Bord.

https://p.dw.com/p/4G9Ck
Europa Migration l Mitarbeiter des Rettungsschiffs Ocean Viking im Mittelmeer
Mehr als 180 Migranten hat die Crew der "Ocean Viking" innerhalb von 24 Stunden aus dem Mittelmeer gerettetBild: Jeremias Gonzalez/AP/picture alliance

Laut Angaben von SOS Méditerranée auf dem Onlinedienst Twitter, hat die "Ocean Viking" seit Samstagmorgen 183 Menschen aus dem Mittelmeer gerettet. Die freiwilligen Helfer hätten die Menschen von überfüllten Holz- und Schlauchbooten in Maltas Such- und Rettungszone an Bord geholt. Viele seien körperlich erschöpft, einige seien ohne Rettungswesten auf dem offenen Meer unterwegs gewesen. Die "Ocean Viking" habe nunmehr 466 Gerettete an Bord.

Unterdessen wartete die deutsche Organisation Resqship mit ihrem Motorsegelboot "Nadir" und fast 60 geretteten Migranten an Bord auf einen sicheren Hafen. Die zivilen Seenotretter mahnten in einem Tweet, dass ihr Boot für die Versorgung so vieler Menschen nicht ausgelegt sei. Normalerweise steuert die "Nadir" in Seenot geratene Migrantenboote lediglich an und alarmiert dann die Behörden oder andere Hilfsorganisationen mit größeren Schiffen. Die "Nadir" hatte die Menschen am Freitag gerettet.

Im zentralen Mittelmeer unterwegs sind derzeit auch das Rettungsschiff "Geo Barents" von Ärzte ohne Grenzen und die neu in See gestochene "Humanity 1" der deutschen Organisation SOS Humanity. Die "Open Arms Uno" brachte am Samstag 99 Gerettete im Hafen der italienischen Stadt Messina auf Sizilien an Land. Das teilte die spanische Organisation Open Arms auf Twitter mit. Die Crew der "Open Arms Uno" hatte die Menschen elf Tage zuvor aus dem Mittelmeer gerettet.

Das zentrale Mittelmeer zählt nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) zu den wichtigsten und zugleich gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Jedes Jahr versuchen zehntausende Flüchtlinge und Migranten, in oft seeuntauglichen Booten, von den Küsten Nordafrikas aus nach Europa zu gelangen.

Eine staatlich organisierte Seenotrettungsmission gibt es in dem Gebiet nicht. Nur Schiffe privater Organisationen halten nach in Seenot geratenen Bootsflüchtlingen Ausschau. Seit Beginn des Jahres sind laut IOM bereits mehr als 1100 Menschen bei dem Versuch, über das zentrale Mittelmeer an Europa zu gelangen, gestorben beziehungsweise gelten als vermisst. Die Dunkelziffer dürfte laut Experten hoch sein.

ww/cw (dpa/afp, epd, twitter)