Opel-Chef weist Manipulationsvorwürfe zurück
17. Mai 2016"Diese Anschuldigungen sind falsch", so Opel-Chef Karl-Thomas Neumann laut einer Stellungnahme, die der Autobauer am Dienstag verschickte.
"Wir bei Opel setzen keine illegale Software ein. Unsere Motoren entsprechen den gesetzlichen Vorschriften", erklärte er am Dienstag in Rüsselsheim.
Die Deutsche Umwelthilfe, das ARD-Magazin "Monitor" und das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" hatten vergangene Woche berichtet, bei Opel-Modellen werde die Abgasreinigung häufig gezielt ausgeschaltet, ohne dass dies technisch nötig wäre.
Der Hersteller wies die Vorwürfe zurück. Die Anschuldigungen, die auf den Funden eines Hackers basierten, seien "irreführende, übermäßige Vereinfachungen und Fehlinterpretationen der komplexen Zusammenhänge eines modernen Diesel-Abgasreinigungssystems", so Neumann.
Nach den Medienberichten über angebliche Abgasmanipulationen hatte das Bundesverkehrsministerium Opel vorgeladen. Die in der VW-Affäre eingerichtete Untersuchungskommission soll die Vorwürfe prüfen.
Zweifel an Ergebnissen der Umwelthilfe
Opel-Chef Neumann erklärte, sein Haus habe dem Kraftfahrtbundesamt bereits im Oktober 2015 alle Details rund um die Motor-Software, Einstellungen oder Emissionsstrategie zur Verfügung gestellt. "Weitere Informationen werden wir veröffentlichen, nachdem wir mit den Behörden Rücksprache gehalten haben."
Die Deutsche Umwelthilfe, "Monitor" und "Spiegel" hätten Opel die Methoden und Protokolle ihrer Testaktivitäten noch nicht zur Verfügung gestellt, "deshalb kann das Unternehmen diesen Teil der Behauptungen nicht überprüfen", hieß es in der Mitteilung weiter.
"Aufgrund unserer eigenen sowie unabhängiger Messungen - und den bisherigen Erfahrungen mit den von der Deutschen Umwelthilfe veröffentlichten Experimenten - glauben wir aber nach wie vor nicht, dass diese neuen Ergebnisse objektiv und wissenschaftlich fundiert sind."
bea/hb (rtr,dpa)