Gute Jahresbilanz
6. Dezember 2006
Nachdem der Sportwagenbauer seinen Vorsteuergewinn 2005/2006 auf 2,11 Milliarden Euro fast verdoppelt hatte, betonte Vorstandschef Wendelin Wiedeking am Mittwoch (6.12.) mit Blick auf das laufende Jahr: "Dieses Ergebnis wird sich in dieser Höhe nicht halten lassen", denn ein derartiger Sprung werde sich nicht mehr wiederholen. Zugleich bekräftigte Wiedeking das langfristige Engagement bei Volkswagen und forderte ein drittes Aufsichtsratsmandat für Porsche bei den Wolfsburgern.
"Wir sind am unbedingten Erfolg von Volkswagen aus purem Eigennutz interessiert", betonte er und fügte hinzu: "Wir werden mit Volkswagen unsere Zukunft sichern". Das gesamte Engagement habe Porsche mehr als vier Milliarden Euro gekostet. Die Stuttgarter halten aktuell 27,4 Prozent der VW-Anteile und wollen diese auf bis zu 29,9 Prozent erhöhen. Eine Übernahme von Volkswagen sei jedoch nicht geplant, sagte Konzernchef Wiedeking. Ab 30 Prozent wäre ein Pflichtangebot für die restlichen Anteile fällig.
Raus aus der Kuschelecke
Mit dem Einstieg bei VW sei Porsche aus der warmen Kuschelecke heraus gekrochen und stelle sich jetzt bewusst den Spielregeln einer anderen Liga, sagte Wiedeking. Porsche sei ein gutes Investment eingegangen, die Zusammenarbeit entwickle sich sehr gut. Zu Spekulationen über eine Herauslösung von Audi aus VW sagte der Porsche-Chef, die Synergien aufzugeben, mache keinen Sinn: "Eine Perle des Konzerns ist Audi."
In den ersten vier Monaten des Geschäftsjahres 2006/07 legte der Porsche-Umsatz um 0,7 Prozent auf 2,05 Milliarden Euro zu. Der Absatz stieg um 0,4 Prozent auf 25.850 Fahrzeuge. Unter den verkauften Fahrzeugen waren 10.350 Elfer; der Zuwachs der Sportwagenbaureihe lag bei 8,5 Prozent. Boxster und Cayman beschleunigten um 53,7 Prozent auf einen Absatz von 7.750 Einheiten. Beim Cayenne sei dagegen ein Minus von 29,2 Prozent auf 7.740 Fahrzeuge zu verzeichnen.
Umsatz in ersten vier Monaten gestiegen
"Mit der Einführung des neuen Cayenne im Februar 2007 wird sich die Situation in dieser Baureihe wieder deutlich verbessern", betonte der Konzern. Während Porsche in Deutschland um 12,4 Prozent auf 3.950 Fahrzeuge und im Rest der Welt sogar um 15,3 Prozent auf 12.590 Fahrzeuge zulegen konnte, nahm der Absatz in Nordamerika um 17,6 Prozent auf 9.310 Fahrzeuge ab. Für das Gesamtjahr kündigte das Unternehmen an: "Über alle Baureihen hinweg soll im Geschäftsjahr 2006/07 das hohe Absatzniveau des Vorjahres wieder erreicht werden".
Zulegen will Porsche insbesondere durch eine Ausweitung des Händlernetzes in Russland und China. Im abgelaufenen Geschäftsjahr steigerte Porsche nicht nur Umsatz und Gewinn kräftig, sondern schuf auch knapp 500 neue Stellen. Die Aktionäre sollen mit einer um 1,00 Euro erhöhten Dividende von dem Rekordjahr profitieren. Auch der Vorstand erhielt deutlich mehr Geld. Die Vorstände verdienten 45,2 Millionen Euro (Vorjahr:26,0). Der einzelne Verdienst der Manager wurde nicht ausgewiesen. (ina)