Simon Rattle wechselt zum LSO
3. März 2015Es fühlt sich an wie eine Heimkehr, teilte der 60-jährige britische Dirigent am Dienstag (03.03.2015) in London mit. Zwar verlasse er ein Weltklasse-Orchester, gehe aber zu einem Weltklasse-Orchester eines ganz anderen Typs. Für die nächsten Jahre könne er sich keine bessere und inspirierendere Aufgabe vorstellen. Das London Symphony Orchester (LSO), so Rattle, sei trotz seiner langen Tradition äußerst zukunftsorientiert. "Mit ihm teile ich eine Vision, bei dem Aufführungen, Lehren und Lernen untrennbar zusammen gehören. Dabei gehört es zu den Kernaufgaben, unsere Kunst einem breiteren Publikum zugänglich zu machen." Kinder- und Jugendarbeit sollen ebenfalls stark priorisiert werden.
Ein neues Kapitel ehrgeizigen Musizierens
Sir Simon Rattle ist seit 2002 Chefdirigent der Berliner Philharmoniker. Vor zwei Jahren gab er bekannt, seinen Vertrag dort ab 2018 nicht zu verlängern. Ein Jahr lang wird der Brite sowohl in London als auch in Berlin arbeiten. Außerdem will er mit seiner Familie weiter in der deutschen Hauptstadt leben.
Zu den Vorgängern Rattles als Chefdirigent des LSO gehören Valery Gergiev (2007–2015), Sir Colin Davis (1995–2006), Michael Tilson Thomas (1988–95), Claudio Abbado (1979–88) und André Previn (1968–79).LSO-Geschäftsführerin Kathryn McDowell sprach davon, "Simon Rattle in seine Heimat zurück zu bringen. "Wir freuen uns auf ein neues Kapitel ehrgeizigen Musizierens, das tief in die Gesellschaft hineinwirkt."
Im Alter von 22 Jahren hatte Simon Rattle seinen ersten Auftritt mit dem Londoner Orchester. 2012 leitete er den Klangkörper bei der Eröffnung der Olympischen Spiele. 1994 wurde er von Queen Elizabeth II geadelt.
Am 11. Mai wählen die Berliner Philharmoniker einen neuen Chefdirigenten.
rf/suc (dpa/lso.co.uk)