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Spanien und Irland wachsen deutlich

30. Juli 2015

Die einstigen Krisenländer Spanien und Irland sind die neuen Wachstums-Stars der Eurozone. Im vorigen Jahr hat Irland sogar die höchste Wachstumsrate in der gesamten EU erreicht.

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Spanien Wirtschaftswachstum (Symbolbild)
Bild: J. Guerrero/AFP/Getty Images

Die Wirtschaft zwischen Barcelona und Teneriffa wuchs im Frühjahr so kräftig wie seit Anfang 2007 nicht mehr: Das spanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte von April bis Juni um 1,0 Prozent zu, wie das Statistikamt mitteilte. Bereits im ersten Quartal hatte das südeuropäische Land die anderen großen Volkswirtschaften der Währungsunion abgehängt. Mit einem Wachstum von 0,9 Prozent fiel das Plus drei Mal so hoch aus wie in Deutschland.

Das ökonomisch wesentlich kleinere Irland, das erst jetzt seine BIP-Daten für die ersten drei Monate des Jahres vorlegte, hat noch stärker zugelegt. Zwischen Januar und März wuchs die Wirtschaftsleistung auf der Insel um 1,4 Prozent. Das Wachstum ruht dabei auf zwei Säulen: Export und Konsum.

Der keltische Tiger meldet sich zurück

Irland war im November 2010 als zweiter Euro-Staat nach Griechenland mit Hilfskrediten vor der Staatspleite bewahrt worden und konnte den Rettungsschirm Ende 2013 wieder verlassen. Bei der Bewältigung der Krise galt das Land stets als Musterschüler. Im vorigen Jahr hat es das größte Wirtschaftswachstum in der gesamten EU erzielt. Das Bruttoinlandsprodukt stieg um 5,2 Prozent.

Spanien brachte es 2014 immerhin auf 1,4 Prozent. Nach dem Platzen einer Immobilienpreisblase war das Land in eine tiefe Rezession gerutscht und hat erst Mitte 2013 eine konjunkturelle Aufholjagd gestartet. Insbesondere die niedrige Inflation sorgt dafür, dass das verfügbare Einkommen der Bürger steigt. Die Einzelhandelsumsätze erhöhten sich nunmehr elf Monate in Folge.

Massenarbeitslosigkeit lastet schwer

Doch noch immer lastet die Massenarbeitslosigkeit auf Wirtschaft und Gesellschaft. Die Erwerbslosenquote fiel in den Monaten April bis Juni zwar auf 22,4 Prozent. Sie ist aber immer noch die zweithöchste in der Euro-Zone - nach Griechenland. Der konservative Ministerpräsident Mariano Rajoy strebt an, die Quote 2016 unter die 20-Prozent-Marke zu drücken.

In Spanien wird Ende 2015 ein neues Parlament gewählt. Rajoys Volkspartei liegt Umfragen zufolge nur knapp vor den Sozialisten, dicht gefolgt von der Protestpartei Podemos.

zdh/sti (rtr)