Spaniens Königstochter muss vor Gericht
7. Januar 2014Die spanische Justiz hat in einem Korruptionsskandal Ermittlungen gegen die Königstochter Cristina aufgenommen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Efe und andere Medien unter Berufung auf Justizkreise berichteten, erklärte Ermittlungsrichter José Castro die 48-jährige Infantin zur Verdächtigen und lud sie für den 8. März zu einer Vernehmung in Palma de Mallorca vor. Cristina werde der Geldwäsche und der Steuerhinterziehung verdächtigt, hieß es.
Ehemann in Machenschaften verwickelt
Der Richter ermittelt bereits gegen Cristinas Ehemann Iñaki Urdangarín, dem die Unterschlagung von Steuergeldern in Millionenhöhe zur Last gelegt wird. Cristina steht im Verdacht, an den Geschäften ihres Mannes beteiligt gewesen zu sein. Castro hatte bereits im April vergangenen Jahres erstmals Ermittlungen gegen die jüngste der beiden Töchter von König Juan Carlos (76) angekündigt. Die Entscheidung war aber wenige Wochen später vom Landgericht in Palma wegen nicht ausreichender Begründung widerrufen worden.
Cristina ist die erste direkte Verwandte des Königs, die als Beschuldigte vor Gericht erscheinen muss. Das Verfahren gegen ihren Ehemann hat dem Ansehen der Königsfamilie bereits erheblichen Schaden zugefügt. Die jüngste Tochter von König Juan Carlos und Königin Sofia ist seit 1997 mit dem früheren Handballer Urdangarín verheiratet. Cristina zog im August mit ihren vier Kindern nach Genf, wo sie für die Caixa-Bank Projekte mit UN-Institutionen betreut. Urdangarín blieb in Barcelona. Anfang November beschlagnahmte die Justiz mehrere Immobilien des früheren Handballstars, darunter auch die Hälfte einer Luxusvilla, die er zusammen mit seiner Frau in einem angesagten Stadtteil von Barcelona besitzt.
as/gmf (dpa, afp)