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Neuer Sturm über Großbritannien

30. Dezember 2015

Nach "Desmond" und "Eva" tobt nun "Frank" auf der britischen Insel. Es ist die dritte Unwetterfront innerhalb eines Monats. Seit Weihnachten kämpft das Land mit Hochwassern.

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Satellitenbild von Sturm "Eva" auf dem Weg nach Europa (Foto: dpa)
Sturm "Eva" hatte Großbritannien an Weihnachten geflutet, jetzt tobt das Unwetter "Frank" (Archivbild)Bild: picture-alliance/Photoshot

Mit Windböen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 120 Stundenkilometern rast das Unwetter über Großbritannien hinweg. Der Nordatlantik-Sturm "Frank" tobt vor allem in Schottland und Nordirland. Auch Island und Norwegen wurden von der Unwetterfront erfasst, die sich vom Nordatlantik unaufhaltsam in Richtung Osten verlagert.

Im Osten Islands riefen die Behörden die Bewohner auf, wegen des Unwetters zu Hause zu bleiben, viele große Straßen wurden gesperrt. Auch an der Westküste Norwegens führte "Frank" zu Stromausfällen. Allein in Schottland ließ "Frank" in 5500 Häusern das Licht ausgehen. In Nordirland, über das der Sturm bereits in der Nacht hinwegfegte, waren zeitweise 2000 Häuser ohne Strom.

Sturmflut bei zehn Grad plus

In Belfast fielen mehrere Flüge aus. Straßen und teilweise auch Autobahnen mussten gesperrt werden, Fährverbindungen zwischen einzelnen Inseln wurden eingestellt, berichteten die Behörden. Tote oder Vermisste wurden bislang keine gemeldet. Zugleich blieb es vergleichsweise warm: In den meisten Regionen kletterten die Temperaturen erneut über zehn Grad Celsius.

Besonders geplagt sind die Menschen im nordenglischen Yorkshire, die erst über Weihnachten mit schweren Überschwemmungen zu kämpfen hatten. Auch hier wird erneut Hochwasser befürchtet - wenn auch nicht so stark wie zuvor. Zugleich klagte die örtliche Polizei, es habe vereinzelt Plünderungen gegeben.

Chef der Umweltbehörde während Flut auf Barbados

Ein Sturm der Entrüstung schlug dem Leiter der britischen Umweltbehörde entgegen, nachdem bekannt wurde, dass er während des Unwetters auf Barbados Urlaub gemacht hatte. Die Behörde hatte zuvor behauptet, dass der 60-jährige Philip Dilley am ersten Weihnachtsfeiertag mit seiner Familie zuhause gefeiert hätte, als Sturm "Eva" Teile des Landes überflutete.

Sichtlich gebräunt hatten Journalisten ihn vor seiner Wohnung angetroffen. Der ehemalige Wirtschaftsberater von Premierminister David Cameron will sich noch heute mit Opfern des Hochwassers treffen.

myk/djo (dpa, afp)