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Südkoreas Premier bietet Rücktritt an

21. April 2015

Nach nur zwei Monaten im Amt hat Südkoreas Ministerpräsident Lee Wan Koo seinen Rücktritt angeboten. Der Grund ist ein Korruptionsskandal, in den auch andere hochrangige Politiker verwickelt sind.

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Der südkoreanische Ministerpräsident Lee Wan Koo (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/Yonhap/Park Chul-hong

Die Bestechung, die Lee vorgeworfen wird, soll bereits vor zwei Jahren stattgefunden haben. Ans Licht gekommen ist der Fall aber erst Anfang des Monats, als der Unternehmer Sung Woan Jong Selbstmord beging. Kurz vor seinem Freitod notierte der Geschäftsmann auf einem Zettel die Namen von acht Politikern, die er bestochen haben will. Darunter sind neben Lee, dem damaligen Fraktionsvorsitzenden der konservativen Regierungspartei, auch weitere hochranginge Regierungspolitiker.

Unklar ist bislang, ob die Bestechungen tatsächlich stattgefunden haben. Ministerpräsident Lee bestreitet, wie auf dem Zettel notiert, rund 26.000 Euro an illegalen Wahlkampfspenden von Sung angenommen zu haben. Ob der Fall jemals geklärt werden kann, ist fraglich. Lee sah aber offenbar keine Möglichkeit mehr, die Vorwürfe zu entkräften. Nach nur zwei Monaten im Amt bot er Staatspräsidentin Park Geun Hye seinen Rücktritt an.

Präsidentin in der Kritik

Die Präsidentin, die auf einem offiziellen Besuch in Peru ist, hat sich zu dem Rücktrittsgesuch bislang noch nicht geäußert. Der Fall Lee Wan Koo und der damit verbundene Vertrauensverlust dürften ihrem Ansehen in der Bevölkerung aber weiteren Schaden zufügen. Parks Kritiker werfen der 63-Jährigen schon länger mangelnde Transparenz bei wichtigen Stellenbesetzungen vor. Außerdem steht die Präsidentin wegen ihres Krisenmanagements nach dem Untergang der Fähre "Sewol" vor einem Jahr in der Kritik. Erst am vergangenen Samstag kam es bei Protesten von Angehörigen der Todesopfer zu gewaltsamen Ausschreitungen.

djo/stu (ap, dpa)