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Türkei-Experte: Ministerpräsident Erdogan „für seine Ausraster bekannt“

27. März 2007

Heinz Kramer, Stiftung Wissenschaft und Politik (Berlin), im Interview der Deutschen Welle

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„Es ist eine total überempfindliche Reaktion, wenn daraus ein Signal gegen die Türkei abgeleitet wird“: Heinz Kramer zur Kritik Erdogans, dass die Türkei nicht zur 50-Jahr-Feier der Römischen Verträge am vergangenen Wochenende nach Berlin eingeladen worden seiBild: AP

Der Leiter der Forschungsgruppe EU-Außenbeziehungen und Türkei-Experte der Stiftung Wissenschaft und Politik (Berlin), Heinz Kramer, hat in einem Interview der Deutschen Welle die Kritik des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan an der deutschen EU-Ratspräsidentschaft als „primär nach innen gerichtete Aktion“ bezeichnet. Erdogan sei „für seine Ausraster bekannt und argumentiert nicht immer hundertprozentig kontrolliert“. Er habe mit seiner Rede vor der Parlamentsfraktion seiner islamischen Gerechtigkeits- und Entwicklungspartei (AKP) in Ankara zeigen wollen, „dass er kein Hampelmann und kein Befehlsempfänger der EU ist“. Kramer zur Deutschen Welle: „Erdogan will im Vorfeld der Präsidenten- und Parlamentswahlen in diesem Jahr zeigen, dass er in der Lage ist, den Europäern die türkischen Interessen deutlich zu machen und dass man mit der Türkei nicht wie mit einer Bananenrepublik umgehen kann.“

Der Politikwissenschaftler geht davon aus, dass der türkische Regierungschef das Thema EU bei seinem Deutschland-Besuch Mitte April vertiefen wird. „Es ist eine total überempfindliche Reaktion, wenn daraus ein Signal gegen die Türkei abgeleitet wird“, sagte Kramer zur Kritik Erdogans, dass die Türkei nicht zur 50-Jahr-Feier der Römischen Verträge am vergangenen Wochenende nach Berlin eingeladen worden sei. Erdogan hatte in diesem Zusammenhang von einem „EU-Christenclub“ gesprochen.

27. März 2007
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