Höhere Wahlbeteiligung als 2014
8. April 2018Es ist noch ein Zwischenergebnis: Bis 15.00 Uhr MESZ gaben 53,6 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab, 2014 waren es zu diesem Zeitpunkt 45 Prozent, wie die Wahlbehörden mitteilten. Vor etlichen Wahllokalen bildeten sich lange Schlangen.
"Die Zukunft des Landes steht auf dem Spiel", sagte Orbán in einem Wahllokal im Budapester Vorort Zubliget, wo er seine Stimme abgegeben hatte. "Wir können dem Volk vertrauen, ich werde seine Entscheidung akzeptieren."
Eine vierte Amtszeit für Orbán?
Knapp acht Millionen Ungarn dürfen sich an der Wahl beteiligen, sie stimmen über eine dritte Amtszeit des rechtsnationalistischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán in Folge ab. Letzte Umfragen lassen erwarten, dass seine Partei Fidesz erneut eine absolute Mehrheit im Budapester Parlament bekommen kann. Eine hohe Wahlbeteiligung könnte aber die Opposition begünstigen.
Polarisierender Wahlkampf
In Orbáns Wahlkampagne ging es hauptsächlich um die Flüchtlings- und Migrationspolitik. Er behauptete, dass die Europäische Union, die Vereinten Nationen und der US-Milliardär George Soros Zehntausende Migranten in Ungarn ansiedeln und das Land zum "Einwandererland" machen wollten. Beweise legte er dafür keine vor.
Die Opposition wirft Orbán vor, die Demokratie in Ungarn abzubauen. Staatliche Ressourcen und EU-förderungen würden Orbán-nahen Oligarchen zugeschanzt. Aber auch die EU-Antikorruptionsbehörde Olaf ermittelt in zahlreichen mutmaßlichen Missbrauchsfällen in Ungarn. Orbán bestreitet die Vorwürfe.
Die Wahllokale in Ungarn schließen um 19.00 Uhr, wegen des großen Andrangs könnten einige noch länger geöffnet bleiben. Das vorläufige Endergebnis wird gegen Mitternacht erwartet.
fab/rb (dpa, afp, rtr)