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Ungebremster Absturz an Tokios Börse

12. Februar 2016

In Japan sind die Börsenwerte weiter ungebremst gefallen. Die Händler in Tokio sehen die Gründe für den weiteren Kursverfall im starken Yen sowie in der Sorge um die weltweite Konjunktur.

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Kursabsturz an Japans Börse (Foto: Getty Images)
Bild: Getty Images/AFP/K. Nogi

Sorgen um den Zustand der europäischen Banken haben den Börsen in Fernost zum Wochenausklang starke Verluste beschert. Viele Anleger fürchten inzwischen, dass die Weltwirtschaft ins Straucheln gerät, sich Kreditausfälle häufen und die Finanzwirtschaft deshalb Probleme bekommt. Sie trennen sich reihenweise von riskanteren Anlagen und investierten beispielsweise in den Yen. Der Dollar fiel zum Yen auf ein 15-Monats-Tief. Dies wiederum sorgte die japanische Exportwirtschaft, die befürchtet, dass die Yen-Stärke ihre Einnahmen belastet. Auf Wochensicht brach der Nikkei um 11,1 Prozent ein. Das ist der stärkste Verlust seit Oktober 2008.

Am Freitag gab der 225 Werte umfassende Nikkei-Index bei hohen Umsätzen um 4,8 Prozent auf 14.952 Punkte nach. Es ist das erste Mal seit 16 Monaten, dass der Nikkei-Index unter der psychologisch wichtigen Marke von 15.000 Punkten notierte. Der breiter gefasste Topix-Index sank um 5,4 Prozent und lag bei 1196 Punkten. In China waren die meisten Börsen wegen des Neujahrsfestes weiter geschlossen. Dort soll am Montag wieder gehandelt werden. In Hongkong lag die Börse gut ein Prozent im Minus. Der MSCI-Index für asiatische Aktien außerhalb Japans fiel um 0,7 Prozent. "Die Märkte beginnen, eine scharfe Abkühlung der Weltwirtschaft und selbst eine Rezession in den USA einzupreisen", sagte der Chefstratege Tsuyoshi Shimizu von Mizuho Asset Management.

Regierung will "Maßnahmen" ergreifen

Vertreter der Regierung hatten am Donnerstag "angemessene Maßnahmen" angekündigt und damit Spekulationen befeuert, die Zentralbank werde eingreifen, um den Anstieg des Yen zu stoppen. Regierungschef Shinzo Abe traf am Freitag mit Zentralbankchef Haruhiko Kuroda zusammen.

Wie in Europa und den USA brachen die Aktien der Geldhäuser deutlich ein. Die Anteilsscheine der japanischen Investmentbank Nomura verloren 9,2 Prozent. Das Finanzinstitut Mitsubishi UFJ büßte 2,2 Prozent ein und die SMFG 4,1 Prozent. "Aber die Bewertung einiger japanischer Banken ist extrem günstig. Für langfristige Investoren könnte sich der Einstieg lohnen", sagte Investmentberater Masaki Uchida von JPMorgan Asset Management. Daneben standen die Exportwerte unter Druck. Die Aktien der Autobauer Toyota und Honda lagen 6,8 beziehungsweise 5,5 Prozent im Minus.

hb/ul (dpa, afp,rtr)