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Ebola: Untergangsstimmung in Liberia

10. September 2014

Es muss mittlerweile furchtbar sein in dem westafrikanischen Staat: Der Verteidigungsminister wählte den UN-Sicherheitsrat als Forum, um vor dem Todesstoß für Liberia wegen des tödlichen Virus zu warnen.

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Liberianische Gesundheitshelfer in gelben Schutzanzügen (Foto: Fall picture-alliance/dpa/A. Jallanzo)
Bild: picture-alliance/dpa/A. Jallanzo

Die sich in Liberia besonders rasant ausbreitende Ebola-Epidemie bedroht nach den Worten von Verteidigungsminister Brownie Samukai die nationale Existenz des Landes. Die Krankheit breite sich wie ein Waldbrand aus, der alles auf seinem Weg vernichte, sagte der Minister vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. Liberia ist am schwersten von der Epidemie betroffen, die in mehreren Staaten Westafrikas grassiert.

Das Gesundheitssystem Liberias sei der Epidemie nicht gewachsen, erklärte Samukai weiter. Sein Land verfüge weder über eine ausreichende Infrastruktur noch über das nötige Fachpersonal und die finanziellen Mittel, um die Ausbreitung der Krankheit wirksam zu bekämpfen. Die UN-Sondergesandte für Liberia, Karin Landgren, verwies ergänzend darauf, dass mindestens 160 liberianische Gesundheitshelfer selbst an Ebola erkrankt seien. Die Hälfte von ihnen sei bereits gestorben. Sie warnte davor, dass die tatsächliche Lage viel schlimmer sei, als die offiziellen Zahlen vermuten ließen.

Die UN-Sondergesandte für Liberia, Karin Landgren (Foto: picture-alliance/dpa/N. Shrestha)
Die UN-Sondergesandte für Liberia, Karin LandgrenBild: picture-alliance/dpa/N. Shrestha

Seit März fast 2300 Todesfälle

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) steckten sich seit März in den drei am schwersten betroffenen Staaten Liberia, Guinea und Sierra Leone 4269 Menschen mit Ebola an. 2288 von ihnen starben. Zudem sei in den kommenden drei Wochen mit tausenden neuen Ebola-Fällen zu rechnen, vor allem in Liberia, das allein 1224 Ebola-Tote zu beklagen hat.

Liberia, Guinea und Sierra Leone gehören zu den ärmsten Ländern der Welt. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte am Freitag gefordert, die Hilfen für die betroffenen Staaten um 600 Millionen Dollar (knapp 460 Millionen Euro) aufzustocken. Auch die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Samantha Power, rief in die internationale Gemeinschaft zu einem größeren Engagement im Kampf gegen das tödliche Virus auf. Die derzeitigen Anstrengungen seien nicht ausreichend. Die USA haben derzeit den Vorsitz im UN-Sicherheitsrat inne.

sti/cr (afp, dpa, rtr)