Verbraucher haben bessere Stimmung
27. Februar 2013Die Stimmung der Verbraucher hellt sich weiter auf. "Die Konsumenten gehen davon aus, dass sich die Konjunktur nicht weiter abkühlen wird", teilten die Marktforscher des Nürnberger Instituts GFK mit. Sie befragen monatlich 2000 Menschen in Deutschland. Der entsprechende Indikator sei bei der Umfrage im Februar zum zweiten Mal in Folge gestiegen.
Die Konsumenten gingen zudem davon aus, dass die Wirtschaft auch in den kommenden Monaten anziehen werde, so die Experten. "Unter diesen Voraussetzungen bestehen gute Chancen, dass der Konsum auch 2013 zu einer wichtigen Säule der Konjunktur wird."
Unsicherheit nach Italien-Wahl
Die GfK rechnet für dieses Jahr mit einem Anstieg des privaten Verbrauchs um ein Prozent, die Wirtschaftsleistung insgesamt dürfte mit 0,8 Prozent weniger stark zulegen. "Damit dürfte der Konsum einen überdurchschnittlichen Beitrag zur Konjunkturentwicklung leisten", sagte GfK-Experte Rolf Bürkl. Ein Unsicherheitsfaktor bleibe jedoch die Schuldenkrise in Europa, die sich nach der Protestwahl in Italien wieder verschärfen könnte. "Negative Auswirkungen auf die Verbraucherstimmung sind nicht ausgeschlossen", sagte Bürkl.
Die Einkommenserwartung der Verbraucher ist im Februar leicht gesunken, um 4,2 Punkte auf 31,8 Punkte. Das ist laut GfK aber immer noch ein "sehr guter" Wert. Die Konsumenten blieben "überaus optimistisch", dafür sei die stabile Beschäftigungssituation verantwortlich. Auch die Inflation werde in diesem Jahr voraussichtlich in "moderaten Bahnen" verlaufen, so dass Arbeitnehmer auch real mehr in den Geldbeuteln haben dürften.
Sinkende Sparquote
Beflügelt werde der private Konsum zudem von den niedrigen Bankzinsen, sagte Bürkl: Weil die Verbraucher nach wie vor skeptisch seien, was die Stabilität des Euro angehe, investierten sie eher in werthaltige Anschaffungen wie Immobilien, Autos oder teure Möbel, als ihr Geld gegen historisch niedrige Zinsen in der Bank zu lassen. Die Sparquote sank zum Jahresende 2012 auf den niedrigsten Stand seit zehn Jahren.
iw/bea (afp, rtrs, dpa)