Von der Leyen berät in Bagdad
21. September 2016Die Bundeswehr beteiligt sich im Kampf gegen den IS im Nordirak mit der Ausbildung kurdischer Kämpfer und der Lieferung von Waffen und Ausrüstung. Außerdem unterstützen "Tornado"-Aufklärungsflugzeuge von der Türkei aus die Luftangriffe auf IS-Stellungen in Syrien und im Irak.
Geheim gehalten bis zuletzt
Der Besuch von der Leyens wurde aus Sicherheitsgründen bis zur Landung geheim gehalten. Von der Leyen traf mit einer Militärmaschine vom Typ Transall in Bagdad ein, die über ein Raketenabwehrsystem verfügt. In der irakischen Hauptstadt kommt es immer wieder zu Anschlägen. Erst vor wenigen Tagen starben bei einem Selbstmordattentat des IS auf ein Einkaufszentrum zehn Menschen.
Nach den Gesprächen in Bagdad will von der Leyen nach Erbil fliegen. In der nordirakischen Stadt sind 140 deutsche Soldaten stationiert. Die Bundeswehr hat dort seit Januar 2015 mehr als 10.000 Kämpfer der kurdischen Peschmerga-Armee sowie der religiösen Minderheiten der Jesiden und Kakai ausgebildet.
Von der Leyen sieht Erfolge
Unmittelbar vor ihrer Ankunft in Bagdad wertete die deutsche Verteidigungsministerin den bisherigen Kampf gegen die Terrororganisation "Islamischer Staat" im Irak als Erfolg. "Inzwischen ist der IS doch empfindlich geschlagen und weitestgehend zurückgedrängt auf den Großraum Mossul", sagte von der Leyen.
Diese Entwicklung zeige, dass die Strategie der Bundesregierung richtig gewesen sei, einheimische Kämpfer mit Waffen und Ausbildung zu unterstützen. Es sei auch entscheidend gewesen, unmittelbar nach der Rückeroberung der vom IS besetzten Gebiete mit dem Wiederaufbau zu beginnen.
Uns geht es um die Einheit des Irak
Von der Leyen betonte, sie werde sich bei ihrem Besuch in Bagdad mit Regierungsvertretern aus den Reihen von Kurden, Sunniten und Schiiten treffen. "Dies ist bewusst so ausgewählt, um ein klares Zeichen zu setzen, wie wichtig uns die Einheit des Irak ist", betonte von der Leyen. "Wir unterstützen den gesamten Irak, nicht Teile." haz/ust (dpa, rtr)