Weiterer UN-Hilfskonvoi für Syrien geplant
31. Januar 2019Es sind vor allem Frauen und Kinder, die in dem Lager Rukban im Süden Syriens in unmittelbarer Nähe zur jordanischen Grenze Zuflucht gesucht haben. Sie harren dort bei eisigen Temperaturen in einem Wüstengebiet aus, Hilfslieferungen erreichen sie so gut wie gar nicht.
Zuletzt konnten die Vereinten Nationen und der Syrische Arabische Halbmond den Ort Anfang November versorgen - es war der erste Hilfstransport nach fast einem Jahr.
100 Lkw, 250 Helfer
UN-Nothilfekoordinator Mark Lowcock (Artikelbild) sagte in New York, dass die ersten von insgesamt mehr als 100 Lastwagen am kommenden Dienstag aufbrechen sollten, um Hilfsgüter nach Rukban zu bringen. In einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates forderte er die Konfliktparteien und deren Verbündete auf, den Hilfstransport "unbedingt zu unterstützen".
Die rund 42.000 Bewohner des Camps leben nach Lowcocks Angaben abgeschnitten von der Welt und nahezu ohne medizinische Versorgung. Jetzt sollen 250 Helfer für knapp eine Woche in Rukban bleiben und in dieser Zeit auch möglichst viele Kinder impfen sowie Daten zu den dort lebenden Menschen sammeln.
Hilfe zwischen den Fronten - und für Idlib
Rukban liegt in einem von Rebellen kontrollierten Gebiet. Wegen Streitigkeiten mit der syrischen Regierung kommen Hilfstransporte kaum dorthin. Den nun geplanten Konvoi habe das syrische Verteidigungsministerium bereits mündlich genehmigt, sagte Lowcock. Auch Russland und das von den USA angeführte Militärbündnis hätten Sicherheitsgarantien für den Konvoi gegeben.
Lowcock erneuerte seinen Appell an die UN-Mitgliedsstaaten, Geld für die Syrien-Hilfe der Vereinten Nationen zu geben. Es fehle an Lebensmitteln, Babynahrung und wetterfesten Unterkünften - Millionen Flüchtlinge seien den winterlichen Minustemperaturen, heftigem Schneefall und Überschwemmungen nahezu schutzlos ausgeliefert, so Lowcock.
Besonders die Situation in der Region Idlib sei besorgniserregend, sagte der UN-Nothilfekoordinator. In dieser letzten Hochburg der Rebellen hatten Milizen, die dem Terror-Netzwerk Al-Kaida nahe stehen, zahlreiche Städte erobert und so den von Russland und der Türkei vermittelten Waffenstillstand gebrochen. Die Kämpfe seien für Tausende Zivilisten ein tödliches Risiko, warnte Lowcock.
mak/ehl (dpa, ape)